Untrennbar sind Lucia Moholy und László Moholy-Nagy mit dem Bauhaus verbunden. Während Moholy-Nagy aber eine der Meisterpositionen erhielt, durfte Lucia Moholy zwar weltbekannte und berühmte Fotografien zur Außendarstellung des Bauhauses anfertigen, aber einen festen Vertrag mochte ihr Walter Gropius als Direktor des Bauhauses nicht geben. In vielen Veröffentlichungen Gropius aber auch in etlichen anderen Publikationen zum Bauhaus finden sich Moholys Aufnahmen. Nach der 1938 von Gropius am New Yorker Museum of Modern Art kuratierten Ausstellung waren ihre Ausnahmen überall zusehen.
Aus einer jüdischen Familie stammend floh sie 1933 aus Deutschland nach England. Dabei musste sie ihr gesamtes Archiv zurücklassen – in der Hoffnung, dass Freunde sich ihrer Negative annähmen. Es kam aber noch ärger. Als sie nach dem Krieg nach dem Verbleib des Archivs forschte, hieß es erst, es sei bei den Bombardierungen zerstört worden. Dann aber musste sie erfahren, dass Gropius die Negative an sich gebracht und weiter für seine Zwecke benutzt hatte. Erst nach einer langwierigen juristischen Auseinandersetzung erhielt sie einen Teil ihres künstlerischen Eigentums zurück.
Die Ausstellung gibt ihrer Rolle im Bauhaus und ihrem künstlerischen Werk einen angemessenen Rahmen und kratzt zurecht am Image des Übervaters Walter Gropius.
Ausstellung im Bröhan-Museum, noch bis zum 22. Januar 2023. Sehenswert.
Rundgang mit dem Direktor des Museums Dr. Tobias Hoffmann.
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