Entstehung und weiteres Schicksal des Gedenkortes

Eine Zeitleiste

  • 1985 Wettbewerb zum Mahnmal Levetzowstraße, (Architekten Jürgen Wenzel, Theseus Bappert und der Bildhauer Peter Herbrich +).
  • 1987 Errichtung des Denkmals auf der Putlitzbrücke (Bildhauer Volker Haase ).
  • 1988 Einweihung des Mahnmals Levetzowstraße.
  • 1988 die Militärgleise 81 und 82 sind von der Deutschen Reichsbahn abgerissen (Gleisplan Güterbahnhof Moabit von 1988)
  • 1995 Abriß der charakteristischen Unterführung zwischen den Gleisen 69 und 81, 82 auf dem Güterbahnhof Moabit.
  • 1996 Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan (Ellen-Epsteinstraße) im Bereich des Güterbahnhofes Moabit.
  • 1996 Bezirksamt Tiergarten sucht nach Unterlagen von der Deportationsrampe.
  • 1998 Bezirksamt Tiergarten stellt B-Pläne für das Bahngelände auf. Gleichzeitig dringt Baustadtrat Porath darauf, daß der Deportationsort nicht vernichtet werden darf. Die DEUTSCHE  BAHN will sich ihrer historischen Verantwortung stellen.
  • 2000 legt Jochen Spielmann der VIVICO als Eigentümerin des  Bahngeländes ein Auftragsgutachten über die historische Bedeutung des Güterbahnhofs Moabit vor. (Dieses Gutachten ist nicht veröffentlicht worden. Dem Autor sind keine Konsequenzen aus dem Gutachten bekannt. Der Inhalt entspräche dem des Buches „Mahnort Güterbahnhof Moabit“ von Alfred Gottwaldt, Berlin 2015).
  • 2000 war das Gleis 69 mit der dazu gehörenden Rampe noch weitgehend erhalten.
  • 2002 liegt dem Bezirksamt Tiergarten / Mitte ein Bericht über die Deportationsgleise auf dem Güterbahnhof Moabit von Andreas Szagun vor.
  • 2003 wird ein Denkmalschutz-Verfahren durch das Landesdenkmalamt eingeleitet. Diese  Pläne werden dann nicht weiter verfolgt (Senator für Stadtentwicklung Peter Strieder 1996 – 2004).
  • 2005 B-Blan für den HELLWEG-Baumarkt.
  • Seit 2006 findet ein erster Runder Tisch zur Gestaltung eines Gedenkortes am Güterbahnhof Moabit bei der Topographie des Terrors statt. Er endet 2007 ohne Ergebnis, da aus Geldmangel in nächster Zukunft keine Realisation eines Gedenkortes möglich ist.
  • 2006 liegt ein Gutachten im Auftrag des BA Mitte (Tiergarten) von Diana Schulle et al. “Zur Geschichte des Güterbahnhofs Berlin-Moabit unter schwerpunktmäßiger Berücksichtigung der Geschichte der Deportation der Berliner Juden von den Gleisen 69, 81 und 82” vor.
    https://www.berlin.de/kunst-und-kultur-mitte/kunst-im-stadtraum/erinnerungskultur/forschungsgutachten_guterbahnhof_moabit_2006.pdf
  • Seit 2007 fragt ein Berliner Journalist regelmäßig beim BA Mitte und der Senatskulturverwaltung nach dem aktuellen Stand zum Gedenkort am ehemaligen Güterbahnhof Moabit nach.
  • 2007 wird auf Drängen der Topographie des Terrors eine provisorische Informationsstele in der Quitzowstraße aufgestellt.
  • 2007 finden Sicherungs- und Reparaturarbeiten im Bereich des späteren Gedenkortes durch den Baumarkt-Investor statt.
  • 2010 gibt die BVV Mitte dem Bezirksamt auf, sich um die Einrichtung eines Mahnortes am Güterbahnhof Moabit zu kümmern.
  • 2011 BVV Mitte erinnert Bezirksamt an diesen Beschluss.
  • Oktober 2011 erfolgen Veröffentlichung und Ausstellung der Deportationslisten der Moabiter Juden durch die Initiative „Sie waren Nachbarn“
  • 2011 gründen Bürger eine  “Nachbarinitiative Stolpersteine in der Thomasiusstraße in Berlin-Moabit”, um für alle ermordeten Jüdinnen und Juden aus dieser Straße Stolpersteine zu verlegen. Dadurch richtet sich auch wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Güterbahnhof Moabit.
  • 2013 findet eine dreiwöchige Veranstaltungsreihe zum Schicksal der Moabiter Juden durch „Sie waren Nachbarn“ statt. Bei der Abschlussveranstaltung wird die dringliche Forderung nach der Schaffung eines Gedenkortes am ehemaligen Güterbahnhof Moabit erhoben.
  • 2013 BVV Mitte beschließt, dass sich das Bezirksamt jetzt um die Realisierung des Mahnortes kümmern soll.
  • 2014 beantragt das BA Mitte bei der Stiftung Lotto Berlin Mittel für einen Gedenkort, da die öffentlichen Kassen dafür leer sind. Die Senatsverwaltung Kultur ist bereit, einen beschränkten Wettbewerb zu finanzieren und zu veranstalten.
  • Januar 2015 stellt Alfred Gottwaldt auf einer Veranstaltung in der Topographie des Terrors sein Buch –„Mahnort Güterbahnhof Moabit“ vor.
  • Januar 2015 erfolgt der Beschluss der BVV Mitte für die Errichtung eines Gedenkortes am ehemaligen Güterbahnhof Moabit.
  • April 2015 richtet „Sie waren Nachbarn e.V.“ einen Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister mit der Bitte, die Vergabe von Lottomitteln für den Gedenkort zu unterstützen.
  • Im Juni 2015 werden die Lottomittel dafür bewilligt.
  • Herbst 2015 wird im Beratenden Ausschuß Kunst der Senatsverwaltung für Kultur
    auch nach einem Ortstermin ein Wettwerb für eine Kunstinstallation auf dem Gedenkort empfohlen.
  • Im August 2016 entscheidet eine Jury nach Anhörungen und Vorbesprechungen im Rahmen des – “Kunstwettbewerb Gedenkort Güterbahnhof Moabit” . Der Entwurf „Hain“ von raumlabor – wird gegen den Widerstand aus der Senatsverwaltung und dem Bezirksamt Mitte zur Realisierung empfohlen..
  • Im Verlauf des Jahres 2016 stellt das Landesdenkmalamt das Gelände des Gedenkortes und der gesamten Deportationsrampe unter Denkmalschutz.
  • Erst Mitte Februar 2017 kann der Vertrag zur Realisierung zwischen raumlabor und BA Mitte abgeschlossen werden, da sich die Vertragsverhandlungen bis dahin recht langwierig gestalteten.
  • Anfang März 2017 beginnen die Arbeiten am Gedenkort. Die AG Erinnern der Theodor Heuss-Gemeinschaftsschule dokumentiert die Realisierung mit Unterstützung von raumlabor und der ausführenden Gartenbaufirma Bauditz. Die Schüler werden auch an der Gestaltung selbst beteiligt.
  • Am 29.4.2017 wird der erste Baum gepflanzt.
  • 16.6.2017 – “Gedenkort Güterbahnhof Moabit eingeweiht”
  • Frühjahr 2018 vergibt das Landesdenkmalamt den Auftrag für eine archäologische Untersuchung der Deportationsrampe.
  • September 2018 wird die archäologische Untersuchung an der Deportationsrampe und eine Bestandsaufnahme    durch die Firma Restaurierung Am Oberbaum durchgeführt.
  • 1.12 2018 Im Gedenkstättenforum erscheint ein ausführlicher Beitrag zum Gedenkort Güterbahnhof Moabit.
    https://www.gedenkstaettenforum.de/aktivitaeten/gedenkstaettenrundbrief/detail/die-entstehung-des-gedenkortes-gueterbahnhof-moabit
  • April 2019 wird das Gutachten zur archäologischen Untersuchung im Landesdenkmalamt vorgestellt und über das weitere Vorgehen beraten: Dringender Handlungsbedarf ist gegeben, um die historische Rampe vor vollständiger Zerstörung zu bewahren.
  • August 2020 Gespräch mit Staatssekretär Dr. Wöhlert in der Senatsverwaltung für Kultur zur Erhaltung der denkmalgeschützten Deportationsrampe. Der Staatssekretär erhält dazu eine umfangreiche Dokumentation.
    Bis März 2021 sind keine erkennbaren Ergebnisse des Gespräches zu erkennen.
  • November 2020 verfasst Gleis 69 e.V. umfangreiche Einwendungen zum Entwurf des Bebauungsplans B II – 184, der sich auch auf das Bauwerk der denkmalgeschützten Deportationsrampe bezieht. Die Einwendungen werden dem Stadtplanungsamt Mitte zugestellt. Das Technikmuseum Berlin und raumlaborberlin schließen sich den Einwendungen an.
  • April 2021 wird die Arbeit von Gleis 69 e.V. auch für das Engagement am ehemaligen Güterbahnhof Moabit mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
  • Mai 2021 werden Baupläne der Firma Lidl auf der denkmalgeschützten Deportationsrampe bekannt.
  • 31.Mai 2021 Offener Brief an den Kultursenator, den Bezirksbürgermeister von Mitte und den Präsidenten des Abgeordnetenhaus. Großes Medienecho, über hundert Erstunterzeichner unterstützen unsere Forderung nach gemeinsamen Gesprächen von Senatsverwaltungen, Bezirk, Lidl und zivilgesellschaftlichen Gruppen.
  • Erste Gespräche zwischen Senat und Bezirk kommen in Gang, versanden dann aber wieder im Wahlkampf.
  • Juli und September 2021 finden Informationsgespräche zwischen Lidl und Gleis 69. e.V. statt.
  • September 2021 Staatssekretär Woop von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa lässt sich ausführlich am Gedenkort informieren.
  • März 2022 findet eine Begehung mit Spezialisten der DB Bahnbau am Gedenkort statt. Dieser Termin war von DB und Gleis 69 e.V. verabredet worden. Die Aussage der Spezialisten war eindeutig: Die Restaurierung der Deportationsrampe ist technisch möglich, aber in zehn Jahren wird die Deportationsrampe durch Korrosion unwiederbringlich zerstört sein.
  • November 2022 gibt es ein erstes Treffen im Rahmen eines Runden Tisches in der Topographie des Terrors. Damit sitzen zum ersten Mal alle Beteiligte aus den Verwaltungen und anderen Institutionen zusammen und sprechen miteinander.
  • Juni 2023 nimmt Gleis 69 e.V. an der Deportationsrampe eine Dokumentation des Verfalls vor.
  • Nach bisher drei Sitzungen des Runden Tisches plant das BA Mitte im August 2023 die Ausschreibung
    für eine Machbarkeitsstudie zum Erhalt der Deportationsrampe vorzunehmen.
  • 31.10.2023 Ausschreibung der Machbarkeitsstudie durch das BA Mitte.
    Der endgültige Text war den TeilnehmerInnen des  Runden Tisches nicht bekannt.
    Er löste wegen Fehlern und Widersprüchen etliche Kritik  aus und führte im November 2023 zu einem Dringlichkeitsantrag in der BVV Mitte. Das BA Mitte ist zu einer Stellungnahme im April 2024 aufgefordert.
  • Die Firmen LOKATIONS, Glaßen & Dagenbach und Molitor sind jetzt mit der Machbarkeitsstudie beauftragt.
  • Die nächste Sitzung des Runden Tisches findet am 15. März 2024 statt.
  • GPS-Daten des Gedenkortes Güterbahnhof Moabit:https://www.openstreetmap.org/way/521155184