Neues Rabbiner-Seminar.

Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland im Leo-Baeck-Haus. Tucholskystraße in Berlin Mitte. TAL

Die Jüdische Allgemeine und der Tagesspiegel berichteten über eine neue Ausbildungsstätte für Rabbiner und Kantoren. Dafür gründete der Zentralrat der Juden in Deutschland die Nathan-Peter-Levin-Stiftung. Unter ihrem Dach sollen das liberale Rabbiner-Seminar Regina Jonas, das konservative / Masorti unter dem Namen Abraham J. Heschel und das für Kantoren unter Louis Lewandowskis Namen arbeiten. Wie bereits vorher das Abraham-Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College in Potsdam sollen auch sie eine Verbindung zur Jewish School of Theology an der Universität Potsdam aufbauen.

Über den Ort der neuen Lehrstätte erfährt der Leser nichts. Möglichweise ist daran gedacht, dass die neuen Seminare in absehbarer Zeit die 2021 geschaffenen Räumlichkeiten der Kollegs in Potsdam übernehmen.
Nach der causa Zentralrat vs. Homolka hatte die Berliner Jüdische Gemeinde die Potsdamer Kollegs übernommen. Daraufhin setzten die Kostenträger die Zahlungen für diese Einrichtungen aus. Wie lange die Jüdische Gemeinde Berlin deshalb den Unterrichtsbetrieb noch aufrecht halten kann, ist ungewiss. Der Zentralrat wartet offenbar ab.

Die Leitung der Stiftung hat Dmitrij Belkin übernommen. Er hatte unter anderem auch zusammen mit Walter Homolka den 1. Jüdischen Zukunftskongress in Berlin organisiert.
Rabbiner Yehoyada Amir ist der neue Leiter des liberalen Regina Jonas Seminars. Er war bereits in Israel in ähnlicher Funktion tätig.

Auch auf anderen Gebieten gibt es seit der Repräsentantenwahl 2023 Konflikte zwischen Jüdischer Gemeinde Berlin und Zentralrat. Die Medien werden deshalb weiter berichten.
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Abraham-Geiger -Kolleg am Neuen Palais in Potsdam. TAL