Zentralrat vs. Homolka 2

Rabbiner Prof. Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kolleg, Potsdam. TAL

Im Tagesspiegel vom 5. März 2023 war ein Gespräch von Benjamin Lassiwe mit Josef Schuster vom Zentralrat der Juden zu lesen. Darin äußert sich Schuster zum künftigen Träger des Abraham Geiger Kolleg und der Zacharias Frankel Colleges. Während vorher diese beiden Rabbiner-Ausbildungsstätten privatwirtschaftlich aufgestellt waren und Walter Homolka als Eigentümer fungierte, sollen sie jetzt in die Trägerschaft einer religionsgemeinschaftlichen Stiftung überführt werden.

In der Zwischenzeit hatte die Berliner jüdische Gemeinde die Ausbildungsstätten übernommen, sich aber dabei offenbar nicht mit den verschiedenen Zuwendungsgebern abgesprochen. Deshalb ist jetzt aus förderungsrechtlichen Vorgaben eine neue Trägerschaft geplant. Schuster betonte die Wichtigkeit, die beide Rabbinerschulen für die Ausbildung von liberalen und konservativen Rabbinerinnen und Rabbinern im deutschen Sprachraum haben. Die Ausbildung findet dabei im Verbund mit der Universität Potsdam und der School of Jewish Theology statt. Die künftige Rolle von Walter Homolka als Hochschullehrer ist in diesem Zusammenhang noch ungeklärt.

Benjamin Lassiwe sprach dann die Diskussion um die Konvertiten und ihre Beschäftigung in Leitungspositionen von jüdischen Gemeinden an. Hier gab Schuster zu erkennen, dass er Konvertiten empfehle, eher keine herausgehobene Funktion, wie ein Rabbineramt oder eine Gemeindeleitung anzustreben. Sie sollten in der neuen Religion erst einmal heimisch werden.

Avitall Gerstetter auf dem Ev. Kirchentag Berlin 2017. TAL

Damit nimmt Schuster Bedenken auf, die im August 2022 von Avitall Gerstetter in der WELT geäußert wurden. Die Kantorin der egalitären Synagoge Oranienburger Straße war daraufhin umgehend von ihren Aufgaben entbunden worden.
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