Nachtrag zu „Rassismus- ein unbekanntes Phänomen?“

Straßenbahnlinie 27 am Pasedagplatz auf der Rennbahnstraße in Berlin-Weißensee.Lukas Beck – Eigenes Werk. Unter CC BY-SA 4.0


Am 11.2.22 hatten wir über den rassistischen Angriff auf eine junge Frau in einer Berliner Straßenbahn berichtet. Drei Frauen und drei Männern waren rassistische Beleidigungen, Drohungen und körperliche Misshandlungen vorgeworfen worden. Sie standen jetzt vor Gericht. Die beiden Haupttäterinnen wurden wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Nur bei einer der Frauen erkannte die Richterin wegen Beleidigung ein rassistisches Motiv. Ein Mann wurde wegen der Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung ebenfalls zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Er ist als rechtsradikal bekannt und vorbestraft. Ein zweiter Mann wurde wegen Beleidigung und Bedrohung zu einer Geldstrafe verurteilt.
Die betroffene Frau schilderte in der Verhandlung, dass sie unter diesen Angriff immer noch zu leiden habe. Sie hätte sich gewünscht, dass das rassistische Motiv der TäterInnen im Prozess deutlicher gewürdigt worden wäre. Ihr Anwalt schließt nicht aus, dass er deswegen Rechtsmittel einlegen wird (Printausgabe des Tagesspiegels vom 28.April 2023).
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