Der Tagesspiegel aus Berlin und der Deutschlandfunk berichteten am Freitag, dem 29.April 2023 über Vorkommnisse an einer Oberschule in Burg /Spreewald. Dort setzt eine klar erkennbare Gruppe von Schülern mit rechtsradikaler Gesinnung MitschülerInnen und LehrerInnen unter Druck. Die Schulleitung und die Schulaufsicht lassen es offenbar an einer klaren Reaktion gegenüber dieser Gruppe fehlen und geben keine Hilfestellung für die Betroffenen, sodass sich jetzt anonyme Verfasser in einem Offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt haben.
Der Tagesspiegel bringt diese Vorkommnisse in Verbindung mit der zunehmend starken Stellung der AfD in Burg, im Spree-Neiße-Kreis und im Raum Cottbus. Dort habe sich die Neonazi-Szene mittlerweile auch im Gewerbe- und zivilgesellschaftlichen Bereich gut organisiert.
Was hilft es, wenn „on top“ wohlfeile Erklärungen abgegeben werden, „on the bottom“ aber erst Brandbriefe die Verantwortlichen auf dem Umweg über die Öffentlichkeit auf ihre Aufgaben aufmerksam machen müssen.
Vielleicht sollte man wieder Max Frischs Lehrstück „Biedermann und Brandstifter“ aufführen.
Die für Schulen verantwortliche Ministerin Britta Ernst ist gerade erst zurückgetreten. Das ist doch die Gelegenheit, für solche Vorkommnisse schnelle und effektive Kommunikationslinien aus der Peripherie ins Ministerium einzurichten. Auch eine für solche Situation qualifizierte „task force“ ist vorstellbar, die außerhalb aller Hierarchien die offenbar überforderte Schulleitung oder Schulaufsicht vor Ort berät und unterstützt. Einer Strategie der Neonazi-Szene müssen Staat und Zivilgesellschaft eine bessere Strategie entgegensetzen.
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Ein Gedanke zu „Biedermann und Brandstifter in Brandenburg?“
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