Das Bauhaus – kritisch betrachtet.

Die Meisterhäuser in Dessau. ROT

In der Klassikstiftung Weimar ist ab dem 8.Mai 2024 die Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ zu sehen. Hier werden die unterschiedlichen politischen Einflüsse auf das Bauhaus beschrieben. Sie waren auch Anlass für die Umzüge der Institution von Weimar nach Dessau und nach 1933 schließlich kurzfristig nach Berlin.
Stand lange Zeit das Bauhaus mit seinen Protagonisten für die Moderne und für die Ablehnung des Nationalsozialismus, lässt sich das heute bei genauerem Hinsehen nicht mehr durchweg bestätigen. Auch die inneren Konflikte der am Bauhaus Tätigen werden in dieser Ausstellung offengelegt und damit auch an manchem Idol gekratzt.
Wir haben darüber bereits verschiedentlich berichtet. So über die bekannte Fotografin Lucia Moholy, die Keramikerin Margarete Heymann-Loebenstein und die Textildesignerin Otti Berger.
Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Festveranstaltung gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittel-Bau Dora. Der 8.Mai 1945 als historischer Bezugspunkt bot sich dafür an.
Die Neueröffnung des „Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ im ehemaligen Gauforum zeigt in einer weiteren, gerade konzipierten Ausstellung die verschiedenen Gesichter der Zwangsarbeit. Dieses Thema hat lange eher ein Schattendasein gegenüber den anderen Verbrechen des NS-Regimes geführt.

Die Ausstellung in der Klassikstiftung Weimar ist bis zum 15. September 2024 zu sehen und gibt vielleicht Anlass für einen Besuch in Weimar.
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In der heutigen online-Ausgabe der FAZ nimmt sich Niklas Maak ebenfalls dieses Themas an.