Der Tag des 2. August war wieder Verpflichtung und Aufgabe für die Sinti- und Roma-Gemeinde, sich an die Ereignisse vor 79 Jahren in Auschwitz zu erinnern. Wie in den vorangegangenen Jahren traf sie sich dazu am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma im Berliner Tiergarten.
Prof. Uwe Neumärker begrüßte die Gäste im Namen der Stiftung für die ermordeten Juden Europas und erinnerte an das Geschehen am 2.August 1944 in Auschwitz. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Sinti und Roma weiterhin Diskriminierung erführen, jetzt beispielsweise als ukrainische Flüchtlinge 2. Klasse. Auch Polizeigewalt seien sie in Europa weiterhin ausgesetzt.
Hamze Bytyçi erinnerte als Vorstandsvorsitzender von Roma Trial e.V. an die Mordnacht vom 2.August, aber auch an den Tag des Widerstandes am 16.Mai 1944. Damals leisteten Sinti und Roma Widerstand gegen den Versuch der SS, dass Zigeunerlager zu räumen und alle Insassen in den Gaskammern zu ermorden. Romani Rose hat sich dazu schon früher geäußert.
Anschließend beschrieb Kelly Laubinger, Co-Versitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma ihre aktuelle Lebenssituation. Weiterhin sehen sie sich in den unterschiedlichsten Zusammenhängen der Bedrohung durch Abschiebung ausgesetzt. Dabei gäbe es für Sinti und Roma keine sicheren Herkunftsländer.
Im Verlauf des weiteren Abends wurden verschiedene Menschen mit ihren Schicksalen vorgestellt, darunter auch Zilli Schmidt und Alfreda Noncia Markowska.
Das Gedenken wurde durch musikalische Darbietungen begleitet und durch die Rezitation des Gedichtes „Auschwitz“ von Santino Spirelli, vorgetragen auf Romanes, Englisch und Deutsch .
Eingefallenes Gesicht
erloschene Augen
Kalte Lippen
Stille
ein zerissenes Herz
ohne Atem
ohne Worte
keine Tränen.
Parallel dazu ist die temporäre Ausstellung „Dynamic Memory Lab“ vor dem Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zu sehen.
Jeweils am
Samstag, 5. August
Sonntag, 6. August
Samstag, 12. August
Sonntag, 13. August
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprodukt der CPPD mit RomaTrial e.V. .
art-