Assimilation in der jüdischen Diaspora

Torah Wimpel von Zelig, Sohn des Yehudah Sohnholz. Unbekannter Künstler. Hergestellt 1824, Material Leinen. Museum Collections. Center for Jewish History, NYC @ Flickr Commons.

Dr. Daniel Staetsky vom Institute for Jewish Policy Research / UK veröffentlichte gerade eine Untersuchung zu Mischehen zwischen Juden und Nichtjuden. Dabei kam er zu interessanten Ergebnissen. Er hat Länder auf der ganzen Welt untersucht, in denen zusammen 95% der globalen jüdischen Bevölkerung leben.
Annähernd 70% der säkularen Juden in den USA und ungefähr 50% dieser Gruppe in Europa sind mit einem nichtjüdischen Partner verheiratet.
Weltweit beträgt die Rate der jüdisch-nichtjüdischen Mischehen 26%.
Die Rate schwankt zwischen 5% in Israel und 42% in der Diaspora.
Die niedrigsten Zahlen an Mischehen sind im Kreis der Orthodoxen und Haredi-Gemeinden zu finden.
In den europäischen Ländern lässt sich kein gemeinsames Muster für Mischehen nachweisen.
Der Umfang reicht von 14 % in Belgien bis zu 76% in Polen.
Während die Zahlen der Mischehen in Europa in etwa gleichgeblieben sind, haben sie sich in den USA im Bereich der letzten hundert Jahre von 30% auf 45% erhöht. Eine Ausnahme bilden die Regionen mit orthodoxen und ultraorthodoxen Gemeinden.
Dabei hängt aber die Stabiliät der Gemeinden mehr von der Kinderzahl ihrer Familien als von der Rate der Mischehen ab.
Trotzdem behält die Aussage von Ariel Muzicant als Präsidenten des Europäischen Jüdischen Kongresses ihre Aktualität, in der er im Oktober 2022 festgestellt hat, dass …“der größte Feind des Judentums leider die Assimilation ist, <und> nicht der Antisemitismus. Wir verlieren Jahr für Jahr jüdische Menschen; in Amerika ist der Verlust noch dramatischer, aber in Europa ist er schlimm genug.“
art-