Im Zusammenhang mit der Anlage eines neuen Tunnels finden im Garten Gethsemane augenblicklich archäologische Grabungen statt. Dabei stießen die Archäologen der israelischen Antikenbehörde auf eine Mikwe, die sie auf die Zeit des zweiten Tempels datieren. Das ist der Zeitraum, in dem auch Jesus dort gelebt hat. Daneben entdeckte man auch die Reste einer bis dahin unbekannten Kirche aus dem 6. Jahrhundert. An der Grabung ist ebenfalls die Kustodie und das Studium Biblicum Franciscanum als Hüter der heiligen Stätten im Heiligen Land beteiligt. Funde aus diesen Zeiträumen waren an diesem Ort bis jetzt unbekannt.
Auch in Europa werden immer wieder jüdische Ritualbäder entdeckt, deren Existenz in Vergessenheit geraten war. Bespiele dafür sind die Mikwe in Görlitz und in Erfurt.
Die Mikwe in Görlitz liegt weit unter Straßenniveau im Keller des Gasthof Destille in der Nikolaistraße. Sie erhält ihren Wasserzufluß von Quellen des Petersberg und verfügt so über „lebendiges Wasser“. Jüdische Kaufleute, die im 14. Jahrhundert in Görlitz ansässig waren, werden mit ihr in Verbindung gebracht. Görlitz liegt an der Via Regia, einem alten Handelsweg, der von Paris bis nach Kiev führte.
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In Erfurt konnte man die zerstörte und überbaute Mikwe erst 2007 bei Grabungen nachweisen. Sie lag unmittelbar am Ufer der Gera. Erste Spuren der Anlage datieren aus dem 12. Jahrhundert, der folgende Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert, Zerstörungen fanden dann im 14. Jahr im Rahmen der Pogrome während der Pest statt. Seit 2011 Ist die Mikwe restauriert und in einem Neubau geschützt auch für Besucher zugänglich.
Erfurt liegt übrigens auch an der Via Regia und war wie Görlitz für seinen Handel mit der Waidpflanze, einem mittelalterlichen Färbemittel, bekannt.
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Ein Gedanke zu „Mikwe im Garten Gethsemane gefunden – und auch an anderen Orten.“
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