Lesbische Frauen, eine unbekannte Opfergruppe?

Das Frauen-KZ Ravensbrück – gut von Fürstenberg aus zu sehen. TAL

Sinti und Roma, die Zeugen Jehovas . . . allmählich werden auch andere Opfergruppen der nationalsozialistischen Menschenfeindlichkeit wahrgenommen. Bis jetzt führten sie aus verschiedensten Gründen mit ihrer Verfolgungsgeschichte eher ein Schattendasein in der Öffentlichkeit. Anna Hájková, eine wissenschaftlich ausgewiesenen Historikerin, erinnert hier an eine andere vergessene Opfergruppe der NS-Zeit, an die der lesbischen Frauen.

Im Unterschied zur männlichen Homosexualität war lesbische Liebe nicht strafbar. Sie wurde aber vom NS-Regime ebenfalls verfolgt, indem die betroffenen Frauen jeweils anderer sozialer Abweichungen oder Vergehen bezichtigt wurden. Dadurch erschien diese Gruppe zunächst heterogen und nicht als solche erkennbar. Das machte es auch bei späteren Nachforschungen schwierig, Gemeinsamkeiten dieser Gruppe zu erkennen. Und damit hatte es die Gruppe der verfolgten lesbischen Frauen später schwer, als Opfergruppe anerkannt zu werden. Wegen dieser Schwierigkeiten mochte sich ebenfalls die historische Forschung lange nicht mit diesem noch wenig anerkannten Thema beschäftigen.

Im größten Frauen-KZ, dem in Ravensbrück bei Fürstenberg, wird jetzt ein erstes Gedenkzeichen für sie errichtet. Wichtige Unterstützung dabei bekommen die lesbischen Frauen auch von der Magnus-Hirschfeld-Stiftung.
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Unter dem 25.November 2022 berichtet jetzt Anna Hájková im Tagesspiegel über den Dokumentarfilm Nelly und Nadine von Magnus Gertten. Der Film zeigt die Begegnung beider Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück, ihr Überleben und ihren späteren gemeinsamen Lebensweg.

Gedenkstätte KZ Ravensbrück. TAL

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