Der stumme Zeitzeuge – die Deportationsrampe am Gleis 69

Die Gedenkveranstaltung am Gleis 69. TAL

Auch in diesem Jahr fand am Gedenkort Güterbahnhof Moabit die Zeremonie des Bezirk Mitte zum Holokaust-Gedenken statt.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger verwies in ihrer Rede zum Beginn der Veranstaltung auf die verschiedenen Opfergruppen, derer an diesem Tag gedacht wird. Sie ging auf die Zusammenhänge zwischen dem Güterbahnhof Moabit, der Synagoge Levetzowstraße und den anderen Orten des Deportationsgeschehen ein und erinnerte daran, dass auch heute noch regelmäßig Antisemitismus im Alltagsleben zu beobachten sei.

Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger am Gleis 69. TAL

Anschließend erläuterte Nathan Friedenberg vom Mitte Museum die neue Installation am Gedenkort, eine Informationstafel mit verschiedenen Texten zur Verfolgung der Juden. Damit soll der Gedenkort besser erkennbar werden.
Danach wies Thomas Abel vom Verein Gleis 69 auf die Deportationsrampe als stummen Zeitzeugen hin. Ihr Zustand ist trotz Denkmalschutz besorgniserregend. Ein aktueller Runder Tisch soll jetzt deshalb Abhilfe schaffen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete SchülerInnen der AG Erinnern der benachbarten Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule mit einer szenische Lesung zum Schicksal der beiden jüdischen Lehrer Eugen Wolbe und Moritz Arndt. Sie waren beide an der Vorgängerschule bis zu ihrer Entlassung 1933 tätig gewesen.

Schülerinnen und Schüler der AG Erinnern der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule. ESI

Im Deutschlandfunk wird heute in einem umfangreichen Beitrag berichtet, wie die heutigen Generationen die Ereignisse in der NS-Zeit wahrnehmen.
Der Deutschlandfunk erinnert heute ebenso an die anderen Opfergruppen des NS-Regimes, an die Menschen , die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden und an die Sinti und Roma.

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