Seit einem Jahr ist jüdischer Religionsunterricht in Sachsen wie der christliche Religionsunterricht ein anerkanntes Unterrichtsfach. 25 Jahre hat Frau Dr. Röcher dafür gekämpft. Jetzt unterrichtet die langjährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Chemnitz an drei Pilotschulen, in Chemnitz, Dresden und Leipzig.
Über ihre Erfahrungen hat sie 2020 im Mitteldeutschen Rundfunk berichtet. Ähnliche Beobachtungen macht Alexander Nachama, Rabbiner in der jüdischen Gemeinde Erfurt. Er hat mit dem Religionsunterricht in einem thüringischen Gymnasium begonnen. An eine Ausweitung dieses Angebotes ist im Augenblick nicht gedacht.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dessau und des Landesverbandes jüdischer Gemeinde in Sachsen-Anhalt, Max Privozki, berichtet über eine noch unbefriedigendere Situation. Hier gibt es Interesse bei den Kindern und den Schulen, eine Lehrerin steht zur Verfügung, aber in den Verhandlungen mit den Landesbehörden in Sachsen-Anhalt geht es nicht voran. Sie fordern erst einmal eine Bedarfsermittlung.
Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle war Bewegung in die Neubauprojekte der Synagogen in Dessau und Magdeburg gekommen. Ähnliches wünschte man sich auch für den Religionsunterricht.
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