Ehrende Erinnerung für Lucie Adelsberger


Heute konnte endlich die mit einer ehrenden Zeremonie verbundene Stolpersteinverlegung für die Ärztin Lucie Adelsberger stattfinden.

Vor dem Haus Bleibtreustr. 17 in Berlin-Charlottenburg. TAL

Vor dem Haus Bleibtreustr. 17 in Berlin-Charlottenburg hatten sich zahlreiche Gäste versammelt. Dort befindet sich auch der Berufsverband der angestellten Ärzte, der Marburger Bund, mit seiner Landesgeschäftsstelle.

Benjamin Kuntz (Mitte) und Peter Bobbert (re) vor dem Haus Bleibtreustr. 17. TAL

U.a. waren der Präsident der Berliner Ärztekammer, PD Dr. Bobbert, anwesend und VertreterInnen von Berufsverbänden, der Charité, des Robert-Koch-Institutes, vom Abgeordnetenhaus und der Senatsverwaltung für Gesundheit. Pefer Boppert begrüßte die Gäste und ging in seiner folgenden Ansprache auf das vorbildliche Verhalten von Lucie Adelsberger ein. Sie habe sich auch bei persönlicher Bedrohung als Jüdin und unter schwierigsten Lebensumständen immer dem ärztlichen Ethos verpflichtet gefühlt.

Nach einem Grußwort des Vertreters der Senatsgesundheitsverwaltung schilderte Dr. Benjamin Kuntz vom RKI den nach 1933 durch Verfolgung, Deportation und KZ-Aufenthalt bestimmten Lebenslauf der Ärztin. Ihr gelang es trotz schwerer Erkrankung und Todesmarsch diese Zeit zu überstehen und ein neues Leben in den USA aufzubauen. Dort widmete sie sich wissenschaftlich anerkannt über viele Jahre der Krebsforschung. Kuntz hat Adelsbergers Leben recherchiert und in einer Monographie bei Hentrich & Hentrich dargestellt.

Die Verlegung des Stolpersteins. TAL
Lucie Adelsbergers Stolperstein vor dem Haus Bleibtreustr. 17, ihrem letzten Berliner Wohnort. TAL

Anschließend nahm der Steinsetzer einer Berliner Firma die Stolpersteinverlegung vor. Einen besonderen Akzent erhielt diese Zeremonie durch die Anwesenheit von Fernanda Melchor, der Urgroßnichte Lucie Adelsbergers. Sie ist die Urenkelin von Adelsberges Bruder, der nach seiner Flucht nach Mexico dort eine Familie gegründet hatte. Sie hat als Schriftstellerin mit verschiedenen Romanen bereits auf sich aufmerksam gemacht und wurde für ihr Werk mehrfach geehrt.
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Fernanda Melchor, die Urgroßnichte Lucie Adelsbergers. TAL