Im August 2021 hat Micha Brumlik in der Berliner Zeitung eine Lanze für das Projekt der Moses Mendelssohn Stiftung gebrochen, das Projekt am Gleis 17, dem Gedenkort am Bahnhof Grunewald. Hier plant die Stiftung, auf einem größeren Grundstück den Campus „Else Ury“ zu errichten.
Wie Brumlik beschreibt, sollen hier StudentInnen, fachlich interessierte, aus den unterschiedlichsten Ländern, unter klaren Auflagen wohnen und sich gleichzeitig mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzen. Dafür soll das miteingeplante Dokumentationszentrum die Voraussetzungen schaffen. Als die Stiftung im letzten Jahr ihre Pläne der Öffentlichkeit vorstellte, wurde in den Medien darüber ausführlich und zustimmend berichtet.
Brumlik schildert, wie sich dann aber verschiedene Stimmen aus der Jüdischen Gemeinde Berlins und von Chabad Lubawitsch Berlin mit kritischen Einwänden gegen diesen Campus zu Worte meldeten. Bei seiner Analyse kann Brumlik aber keine stichhaltigen Argumente finden und vermutet dann auch sachfremde Motive hinter diesem Vorgehen.
Das Nachsehen haben gerade ausländische Studenten, die in Berlin kaum noch bezahlbare Wohnmöglichkeiten finden, geschweige dann in der Innenstadt und mit guter Verkehrsanbindung.
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In diesem Zusammenhang wurde von der Würde, ja auch der Heiligkeit des Deportationsbahnhofs Grunewald gesprochen. Bei einem Besuch am größten Deportationsbahnhof Berlins, dem in Moabit, würde man dann wahrscheinlich vergeblich nach Würde suchen.
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Ein Gedanke zu „Die Würde von Gedenkorten?“
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