In der Kolumne des Deutschlandfunks vom 14. September 2022 denkt Samira El Ouassil über die Wiederkehr von Schreckensnachrichten nach. Sie hat dabei die sich wiederholenden Meldungen über ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer vor Augen. Viele mögen in diesem Augenblick an des Bild von Aylan Kurdi, dem vierjährigen syrischen Jungen denken. Er war im September 2015 auf der Flucht vor der türkischen Mittelmeerküste ertrunken. Welche unlösbare Aufgabe haben Journalistinnen und Journalisten dabei, ständig über das Sterben in Kriegs- und Krisengebieten, über Horror und Tragödien zu berichten und noch Gehör zu finden. Verfolgt man regelmäßig die Berichterstattung in den Medien wird man gleichzeitig darüber nachdenklich, welche Meldungen über Trivialitäten oder vermeintliche Skandale sich vor essentielle Geschehnisse schieben. Und stellt auch fest, wie anstrengend und zeitaufwendig es ist, sich ein nur annähernd realistisches Bild vom aktuellen Zeitgeschehen geschweige von der Geschichte zu machen. JournalistInnen und HistorikerInnen haben eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
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