TuS Makkabi in aller Munde

Opening ceremony, 1st Maccabiah, 1932. Tel Aviv. Unknown/Unspecified –
Israel State Archives. Gemeinfrei

Plötzlich ist TuS Makkabi in aller Munde. Deutschlandfunk, Jewish Telegraphic Agency, das jüdische Schweizer Wochenblatt Tachles berichten über die Berliner Fußballmannschaft. Sie hatte im Juni gegen Sparta Lichtenberg zum ersten Mal den Pokal der Amateure gewonnen. Damit warten zahlreiche Spiele auf sie, auch gegen wesentlich stärkere Mannschaften, die aus ihren regionalen Ligen ebenfalls als Pokalsieger hervorgegangen sind. Das erste Spiel gegen Wolfsburg steht bereits vor der Tür.

Um 1900 wurden in Deutschland und auch im Ausland eine Reihe von jüdischen Sportvereinen häufig unter dem Namen Makkabi gegründet. Grund war, dass die oft nationalistisch eingestellten Sportvereine keine Juden aufnehmen wollten. Nachdem im Dritten Reich alle jüdischen Sportvereine verboten worden waren, wurde TuS Makkabi Berlin 1970 in Berlin wieder neu gegründet. Seitdem hat sich der Verein langsam aus der C-Liga bis in die Amateurliga vorgekämpft.

Der Verein versteht sich als jüdisch, in der aktuellen Mannschaft aber sind Muslime und Christen in der Mehrzahl, allein 17 Nationen sind hier vertreten.

Die Schweizer Zeitschrift Tachles berichtete am Montag ausführlich über das Spiel gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg, das im Berliner Mommsenstadium stattfand. Wolfsburg bewies mit dem Ergebnis von 6 : 0, dass es noch ein weiter Weg von der Amateurliga zur Bundesliga ist. Aber die nächsten Spiele der Pokalsieger sind schon verabredet.
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