Das Mahnmal für die ehemalige Synagoge Levetzowstraße und das spätere Sammellager dort steht im Wege. Es ist bewusst ein Stein des Anstoßes. Es ist so anstößig, dass sich immer wieder Menschen genötigt fühlen, dem Marmor mit scharfem Eisen zu Leibe zu rücken. So auch wieder in der letzten Woche geschehen. Die frischen Marmorsplitter auf der Erde und die Verletzungsspuren am Marmor belegen es.
Die Gestalten aus Marmor stellen die physisch und psychisch geschundenen Menschen dar, die gerade die Deportation aus ihrem Zuhause erleben müssen.
Sollen sie ein zweites Mal verletzt werden?
Oder missfällt die künstlerische Umsetzung des Geschehens?
Oder fühlt sich hier jemand auf seinem Spaziergang behindert?
Die Verletzungsspuren am Marmor geben keine Auskunft über die Art der Botschaft.
Vielleicht hat jemand den Mut, seine Tarnkappe zu lüften.
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