Rassismus in den USA und bei uns

Chinesische Konditorei in Los Angeles. TAL

Die New York Times berichtet am 3. April 2021 umfangreich über zunehmende, rassistische Übergriffe auf asiatische Menschen. So würden Menschen mit asiatischer Abstammung gestoßen, geschlagen, geboxt, angespuckt und verbal beleidigt. Es gäbe Vandalismus gegen Wohnhäuser und Geschäfte.
Diese Gewaltausbrüche kennten keine Grenzen, würden alle Alters- und Einkommensklassen und Regionen betreffen. NYT forschte nach den Hintergründen, die zu der zunehmend ablehnenden Haltung gegenüber asiatischen Menschen geführt haben. So stellen Angreifer in der Hälfte der Fälle einen Zusammenhang zu der augenblicklichen Corona-Pandemie her. Das führte dann zu Bemerkungen wie „Du bist das Virus“, „Du bist ansteckend“, „Geh zurück nach China“ oder „Du gehörst zu denen, die uns das Virus hergebracht haben“.
Diese Vorfälle sind in fast allen Regionen der USA zu beobachten, gehäuft in den großen Städten entlang der West- und der Ostküste mit ihren großen, asiatischen Bevölkerungsgruppen. aber auch in den kleinen Orten im Landesinneren.
Bereits im letzten Jahr hatte NYT über das schwierige Verhältnis zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den Großstädten berichtet.
Ähnliche Beobachtungen sind leider auch in Deutschland zu machen. So zitiert Patrick Volknant im Tagesspiegel vom 9. April 2021 eine Studie der Gesellschaft für psychosoziale Gesundheitsförderung für MigrantInnen in Berlin innerhalb der asiatischen Communities. Über zwei Drittel der Befragten berichten von Diskriminierungserfahrungen mit zunehmender Tendenz. Eine grundsätzliche Erfahrung, die für die Betroffenen mittlerweile zum Alltag gehört. Toan Nguyen von der Bildungswerkstatt Migration vermisst Wissen zum deutschen Kolonialismus in China. Auch die rassistischen Angriffe von Hoyerswerder und Rostock-Lichtenhagen in jüngster Vergangenheit seien bereits in Vergessenheit geraten. Jee-Un Kim vom asiatisch.deutschen Netzwerk Korientation kritisiert dagegen die Berichterstattung zu Corona in ihrer Suche nach Sündenböcken. Sie habe sich wenig von der Schuldzuweisung Trumps, wie „Chinavirus“ und „Gelbe Gefahr“, unterschieden. Allgemein wird beklagt, dass im Schulunterricht zu wenig über das geschichtliche Verhältnis Deutschlands zu China vermittelt wird.
Bereits im letzten Jahr berichtete die Böll-Stiftung über ähnliche Diskriminierungen in Deutschland und Haaretz in Israel.
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