Neue Pläne für Sachsenhausen

Luftaufnahme vom Lager (1943 von der britischen Royal Air Force aufgenommen). Gemeinfrei.

Das Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg wurde 1936 auf Befehl Himmlers als Muster-KZ erbaut. Auf seinem Gelände befanden sich neben Kasernen für das SS-Wachpersonal auch Einrichtungen zur Ausbildung von SS-Mannschaften und KZ-Kommandanten. Auch die zentrale Verwaltung aller Konzentrationslager ging von diesem Ort aus. Hier wurden weit über zehntausend sowjetische Kriegsgefangene ermordet und mehrere zehntausend Häftlinge. Genaue Zahlen liegen nicht vor, da nur ein kleiner Teil der Häftlinge registriert worden ist.

Kleidung umgebrachter Häftlinge im Nazi-Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg. 13.12.1955.
Zentralbild. Bundesarchiv, Bild 183-35011-0003 / Unter CC-BY-SA 3.0

Nach dem Krieg diente das Lager der sowjetischen Militärverwaltung zwischen 1945 und 1948 als Speziallager Nr. 7. Hier fanden sich NS-Angehörige und Werwolf-Verdächtige neben SPD-Mitgliedern und Gegnern des neuen Regime wieder.

Seit 1961 besteht hier die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen. Schon seit mehreren Jahren berichtet der jetzige Leiter der Gedenkstätte, Prof. Axel Drecoll, über ihren hinfälligen Bauzustand, der schon die Schließung von verschiedenen Gebäuden notwendig machte.
Jetzt ist ein Wettbewerb unter dem Vorsitz von Prof. Wolfgang Lorch zur Neugestaltung der Gedenkstätte entschieden worden. So sollen hier ein Besuchsinformationszentrum und ein Seminargebäude in einem Gebäudekomplex neu entstehen. Der erste Preis wurde Lankes Koengeter Architekten mit La.Bar Landschaftsarchitekten (beide Berlin) zuerkannt.
Der Gedenkstätte sind unbedingt angemessene Arbeitsbedingungen zu wünschen. Wie schnell der gelobte Entwurf tatsächlich umgesetzt wird, ist zur Zeit nicht zu erkennen.
red-