Hommage für Fritzi Massary

Komische Oper Berlin nach der Vorstellung. DCZ

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Die Neuinszenierung in der Komischen Oper von Oskar Straus Operette Eine Frau, die weiß, was sie will! stellt auch eine Hommage für die frühere Operettenkönigin Fritzi Massary dar. Barrie Kosky knüpft hier an seine Neuinszenierungen bekannter, aber mittlerweile in Vergessenheit geratener Operetten wie Ball im Savoy, Die schöne Helena oder Die Perlen der Cleopatra an.
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Zentralbild Die Operettensängerin und Schauspeilerin Fritzi Massary (Pallenberg) in „Eine Frau die weiß was sie will“ im Metropol-Theater in Berlin, 1932.

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Dabei erinnert er mit der Wiederaufführung am historischen Ort des Metropol-Theaters an die Uraufführung mit Fritzi Massary im September 1932. Gleichzeitig weist er damit auch auf die Zerstörung der damaligen jüdisch bestimmten Operettenszene in Deutschland durch die Nationalsozialisten hin. Noch 1932 erzwang die SA durch massive Störungen die Absetzung dieser Operette. Fritzi Massary und ihr Mann Max Pallenberg verließen kurz darauf Deutschland. Ihr folgten viele andere überwiegend jüdische Komponisten, Verfasser von Librettos und SchauspielerInnen.
Dagmar Manzel und Max Hopp können leider in der quirrligen Zwei-Personen-Inszenierung nicht den früheren Zauber der Operette wiederbeleben.
Der Verein Gleis 69 bereitet eine Ausstellung im Frühjahr 2022 vor, in der jüdische Künstlerinnen und Künstler vorgestellt werden. Fritzi Massary ist auf jeden Fall dabei.
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ADN-ZB Premiere im Metropol-Theater in Berlin 1932 Fritzi Massary (Pallenberg) in „Eine Frau, die weiß was sie will“.