Gedankenlosigkeit. . . oder wirtschaftliches Kalkül

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Oktober 2012
© Rolf Krahl unter CC BY 4.0 .

Die Art und Weise wie mit Gedenkkultur in Berlin umgegangen wird, wirft immer wieder Fragen auf. Andrea Dernbach berichtete am 9.3.2021 im Tagesspiegel über den geplanten S-Bahn-Tunnel, der nah am Reichstag vorbei unter dem Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma hindurch führen soll. Ihre Vertreter sind zu Recht besorgt, dass die umfangreichen Tiefbauarbeiten das Mahnmal beschädigen, und wehren sich mit aller Kraft gegen die vorliegenden Planungen der Deutschen Bahn. Für Sinti und Roma hat dieser Ort einen besonders hohen Stellenwert. Es ist für sie der einzige Gedenkort in Europa, der vielen auch gleichzeitig als Trauerort dient, weil die Gräber der Ermordeten häufig unbekannt sind.
Wie das ​Bekenntnis der Deutschen Bahn und anderer Großunternehmen zu ihrer Beteiligung an Verbrechen während der NS-Zeit einzuordnen ist, wird sich am ehesten anhand ihres gegenwärtigen Tuns beurteilen lassen.
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