Zu Ostern hat Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland vorab einen Text im Tagespiegel veröffentlicht, der als Vorwort in dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ von Heike Kleffner und Matthias Meisner demnächst erscheinen wird.
Darin setzt sich Schuster mit den Aktivitäten der sog. Querdenker und Impfgegner auseinander, in deren Gefolge sich vielfältige und häufig auch rechtsradikale Überzeugungen versammeln. Dabei werden wieder die Geschichten einer allgemeine Weltverschwörung aufgefrischt, Judensterne gezeigt und vollkommen unzutreffende Vergleiche mit Holokaustopfern versucht. Alles Versuche, die auf geringe Geschichtskenntnisse und wenig reale Einschätzung unser gegenwärtigen Pandemiesituation schließen lassen. Schuster ist unbedingt beizupflichten, dass die Einschränkungen der demokratischen Freiheiten zeitlich begrenzt sind und weiterhin einer öffentlichen Kontrolle unterliegen. Gefahren gehen weniger von den aufmerksamkeitsheischenden Auftritten und Parolen einer Minderheit auf der Straße aus, mehr dagegen von ihrer im Wahrheitsgehalt nicht überprüften weiteren Verbreitung in den sozialen Netzen. Da potenzieren sich Gerüchte und Mythen und stellen für unkritische Menschen eine gefährliche Mischung dar. Die rechtsradikal und rassistisch bestimmten Anschläge von Norwegen über Christchurch bis Pittsburgh belegen das.
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