Ernst Boris Chain und das Penizillin – in der Theodor Heuss-Gemeinschaftsschule

Heute konnten wir vom Verein Gleis 69 mit einer kleinen Exkursion unsere Veranstaltungsreihe zu Ernst Boris Chain und der Entwicklung des Penizillin abschließen.

SchülerInnen der THG am Treffpunkt in St. Johannis. TAL

In der letzten Woche hatten wir die Theodor Heuss-Schule besucht und mit den SchülerInnen über die Grundlagen der Mikrobiologie und den Weg zum anwendbaren Medikament Penizillin gesprochen. Dabei hatten wir besonders den Anteil des Biochemiker Ernst Boris Chain an der Entwicklung des Penizillin beleuchtet.

Penicillin Past, Present and Future- the Development and Production of Penicillin, England, 1944
Quelle Imperial War Museum, D17806.jpg Gemeinfrei – Fotograf unbekannt. Chain im Labor
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Heute gingen wir die Stationen ab, an denen sich sein Leben in Tiergarten verfolgen ließ. Seine beiden Wohnorte in Alt Moabit, sein Interesse an der Arbeit seines Vaters, eines russischen Chemikers. Sein kurzer Schulweg in das Luisengymnasium in der Wilsnacker Straße bzw. in der Turmstraße. Chain hat danach an der Friedrich Wilhelm-Universität Medizin und Biochemie studiert und im Labor von Peter Rona in der Pathologie der Charité gearbeitet. Während dieser Zeit wohnte er weiter in der elterlichen Wohnung.

Wohnhaus Alt Moabit 109. TAL
Direktorhaus und Vorschule des Luisengymnasium in der Wilsnacker Str. 7-8. TAL
Historische Postkarte. Vorn Luisengymnasium, Turmstraße Ecke Wilsnacker Straße.
Fotograf unbekannt.


Als er dann 1933 wie alle anderen jüdischen Ärzte und Wissenschaftler in der Charité entlassen wurde, verließ er Deutschland und ging nach England.
Die Berliner Gedenktafel, die Ernst Boris Chain gewidmet ist, wurde 1995 im Gesundheitsamt Tiergarten enthüllt. Nach einem Umbau des Gebäudes und der damit wechselnden Zweckbestimmung hängt die Tafel jetzt im Flur der Staatsanwaltschaft. Dort ist kein Publikumsverkehr vorgesehen. Trotzdem durften wir die Tafel mit den SchülerInnen kurz in Augenschein nehmen.

Staatsanwaltschaft in der Turmstr.22. TAL

Berliner Gedenktafel im Sicherheitsbereich der Staatsanwaltschaft Turmstr.22. TAL


Weshalb die Gedenktafel in der für Besucher unzugänglichen Staatsanwaltschaft hängt, konnten wir den SchülerInnen nicht erklären.
Die ursprünglichen Initiatoren wären sicherlich nicht mit dem heutigen Ort der Gedenktafel einverstanden..
art-

Diese Veranstaltung wird von der Berliner Zentrale für politische Bildung gefördert und vom Auswärtigen Amt im Rahmen der deutschen Präsidentschaft bei der IHRA unterstützt.

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