Eine ungarische Zeitzeugin aus Auschwitz

Bariton Benjamin Appl, Eva Fahidi-Pusztai, Jennifer Wilton. TAL

Eva Fahidi-Pusztai ist mittlerweile 96 Jahre alt und berichtet immer noch von ihren bedrückenden Lebenserfahrungen. Nach einer glücklichen Kindheit in Debrecen wird sie 18jährig als Jüdin mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Dort wird sie als arbeitsfähig eingestuft. Ihre Familie wird sie aber nie wiedersehen. Über das KZ Buchenwald gelangt sie schließlich in eine Munitionsfabrik in Allendorf. Dort muss sie Granaten schleppen, die schwerer sind als sie selbst. Sie kann überleben. Aber wegen der erlittenen gesundheitlichen Schäden bleibt ihr ihr sehnlichster Wunsch, Pianistin zu werden, versagt.
Erst 1989 bricht sie ihr jahrzehntelanges Schweigen, als sie die Einladung des Allendorfer Bürgermeister an ehemalige FremdarbeiterInnen in der Zeitung liest und nach Allendorf fährt. Seitdem berichtet sie vor allem in Schulen über ihre Erlebnisse und warnt Jugendliche vor Menschenfeindlichkeit und Judenhass.

Auch am 7. März 2022 trägt sie im Deutschen Historischen Museum ihre Erfahrungen vor, nur unterbrochen von musikalischen Beiträgen des Bariton Benjamin Appl und des Pianisten Daan Boertien. Zum Schluß singen sie gemeinsam ein ungarisches Volkslied.

Zum Schluss Frida Elisson, Jennifer Wilton, Benjamin Appl, Eva Fahidi-Pusztai und Daan Boertien. TAL

Aber auch die Gegenwart lässt sich nicht ausblenden: Bei ihrer Begrüßung zum Liederabend „Ich weiß bestimmt, ich werd dich wiederseh´n“ bat Frida Elisson vom Museumsverein um eine Schweigeminute.
Für die vom Krieg in der Ukraine bedrohten Menschen.
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