Mit viel Engagement war Dmitrij Belkin bei der Organisation des 1. Jüdischen Zukunftskongress beteiligt. Die Teilnahme an diesem Kongress war ein wirkliches Erlebnis. Mit viel Engagement hat er auch das Projekt Schalom Aleikum aufgebaut. Wir berichteten im November 2020 darüber.
Jetzt zieht Christina Marina im Tagesspiegel eine Bilanz dieses auf drei Jahre angelegten und vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragenen Projektes. Es wurde bis jetzt ausschließlich aus Bundesmitteln finanziert. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Kennenlernen der beiden religiösen Minderheiten in Deutschland. Unterschiedlichste Lebensläufe, zufällige Begegnungen, Gespräche in geschütztem Raum führen dabei zu der Erkenntnis, dass es viele unerwartete Parallelen in der Religion und in der Lebensführung gibt, seien es die Speisevorschriften, das Schächten oder die männliche Beschneidung. Feindbilder aus Unkenntnis lösen sich so wie von selbst auf.
Belkin und seine MitarbeiterInnen bevorzugen zivilgesellschaftliche Gruppen oder Berufsgruppen als Ansprechpartner. Dabei erleben sie aber auch immer wieder gesellschaftlichen Druck auf ihre Gesprächspartner und sorgen deshalb für die notwendige Vertraulichkeit. Manchen Beteiligten geht das hier beobachtete Einvernehmen schon zu weit, sie vermissen die kontroverse Diskussion.
Jetzt im November 2021 wird Schalom Aleikum seine Arbeit im Deutschen Historischen Museum vorstellen und hofft danach auf eine Fortführung des Projektes. Dieser Hoffnung schließen wir uns nachdrücklich an, denn oft wird eher das Trennende als das Gemeinsame in der öffentlichen Diskussion betont.
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