Sukkot in Chemnitz

Die Sukka. TAL

Eine Einladung zu Sukkot, dem jüdischen Laubhüttenfest, bietet die Gelegenheit, die Kulturhauptstadt Europas 2025 zu besuchen. Chemnitz ist von Berlin aus in drei Stunden mit der Bahn zu erreichen – auch wenn es manchmal ein bißchen länger dauert. Noch zwei Stationen mit der Straßenbahn, und der Besucher steht vor der Sukka, unübersehbar auf der Grünfläche vor der Stadthalle aufgebaut. Der Wachschutz auf dem Gelände bietet einen heißen Tee an, an dem feuchtkalten Tag eine willkommene Gelegenheit, sich aufzuwärmen.

Der jüdische Friedhof auf dem Kaßberg. TAL
Die Laubfärbung auf dem Friedhof. TAL

Ein Stadtbus bringt den Besucher zum Jüdischen Friedhof auf dem Kaßberg. Er ist bemerkenswert gut gepflegt . Auch wenn die Laubverfärbung ein wunderschönes Farbspiel bietet, sind die zahlreichen Laubbäume dort für die Verantwortlichen eine richtige Herausforderung. Alles Laub muss eingesammelt und auch auf dem Friedhofsgelände aufbewahrt werden.

Das ehemalige Schocken-Kaufhaus. TAL

Für das Mittagessen bietet sich das ehemalige Schocken-Kaufhaus an. Heute beherbergt das Haus das smac, das Staatliches Museum für Archäologie in Chemnitz. Der Besuch in diesem beeindruckend funktionellen und schönen Gebäude ist gleichzeitig eine Referenz an den Bauherrn, Salman Schocken, und an den Architekten Erich Mendelsohn.

Der Chor der Jüdischen Gemeinde Chemnitz. TAL
Lob für das gelungene Konzert. TAL

Abends findet ein Konzert des Gemeindechores statt. Wegen der unfreundlichen Witterung in einem Raum in Sichtweite der Sukka. Das Konzert ist gut besucht , der Chor sehr engagiert. Zum Schluss verteilt die Gemeindevorsitzende und der neue Rabbiner als Dankeschön Honig an die Chormitglieder. Der Honig als geschätzte Süßigkeit erinnert an das gerade begonnene Jüdische Jahr.

Nach dem Kiddusch. TAL
Das gemeinsame Essen beim Sukkot. – Im Hintergrund die Stadthalle von Chemnitz. TAL

Nach dem folgenden Schabbat-Gottesdienst trifft sich die Gemeinde zum Kiddusch, dem Segensspruch über süßem Rotwein, in der Sukka. Dort findet anschließend auch ein gemeinsames Essen statt. Neben Challah, dem bekannten Hefezopf, gibt es jeden Tag ein anderes Essen. Hier haben die verschiedenen Ethnien, die sich in der Gemeinde wiederfinden, Gelegenheit, ihre heimische Küche vorzustellen. So bieten heute abend Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien gekochtes Trockenobst an.

In der Sukka. TAL

Das Festgelände ist für alle interessierten Gäste offen, am Eingang steht Wachschutz, ohne das jetzt eine Personen- oder Taschenkontrolle stattfindet. Wenn Polizei da ist, so ist sie nicht sichtbar. Eine andere Welt?
red-