Kenneth Roth zur deutschen Nahostpolitik.

Kenneth Roth während der Münchener Sicherheitskonferenz 2018.
Foto Hildenbrand / MSC. https://securityconference.org/. Unter CC BY 3.0 de

Kenneth Roth ist ein bekannter Menschenrechtsanwalt. Er war fast dreißig Jahre Direktor von Human Rights Watch. Er stammt aus einer jüdischen Familie. Sein Vater floh 1933 aus Frankfurt in die USA. Nach dem Jurastudium an der Brown Universität und in Yale war er anfangs in einer großen Anwaltspraxis tätig, später als Bundesanwalt in Manhattan. Seit Ende der achtziger Jahre beschäftigte er sich zunehmend mehr mit Menschenrechtsfragen. Nachdem er 2022 bei Human Rights Watch ausgeschieden war, übernahm er eine Tätigkeit am Carr Center for Human Rights Policy an der Harvard Kennedy School. Außerdem lehrt er an der Princeton Universität.


Im Juli 2024 führte er ein Interview mit Stephan Detjen vom Deutschlandfunk und setzte sich mit der deutschen Nahostpolitik auseinander. Dabei ging er auf das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zur israelischen Besatzung im Westjordanland ein, und darauf, wie weit der Vorwurf von Apartheid berechtigt sei. Dabei betonte er die Unteilbarkeit von Menschenrechten und beleuchtete die Konsequenzen der Waffenlieferungen an Israel im aktuellem Konflikt mit den Palästinensern. Auch auf den Antrag auf Haftbefehl für Mitglieder der israelischen Regierung durch den Internationalen Strafgerichtshof ging Roth ein. Zum Schluss empfahl er der deutschen Regierung, sich mehr mit der breiteren Öffentlichkeit in Israel und auch der jüdischen Diaspora auseinanderzusetzen.
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