
Im Rahmen unserer Kooperation mit der Gemeinde unternahmen wir heute eine Exkursion mit der diesjährigen Konfirmandengruppe. Am Gedenkort des ehemaligen Güterbahnhofes Moabit informierten wir sie über die wechselseitige Geschichte dieses Ortes. Das schloss einen kleinen Exkurs in die deutsche Eisenbahngeschichte, die Reichsgründung 1871 und den Ersten Weltkrieg ein.
Es folgte ein gedanklicher Sprung zur Reichpogromnacht, dem Zusammenhang mit dem Schicksal der aus dem Osten eingewanderten Juden und die tiefen Schrecken auslösende Erfahrung für die in Deutschland lebenden Juden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Hatte deutsche Juden bis jetzt geglaubt, trotz aller beruflichen und gesellschaftlichen Restriktionen Deutschland als ihre Heimat betrachten zu können, sah sie sich jetzt mit massiver Ausgrenzung und nackter Gewalt von allen Institutionen des NS-Staates konfrontiert.
Auch die Einzelheiten im Ablauf der Deportationen, die hier an diesem Ort über zwei Jahre stattfanden, waren den Jugendlichen in ihrer Unmenschlichkeit vorher nicht klar gewesen. Um sich weiter mit diesem Themenkreis zu beschäftigen, boten wir der Gruppe weitere Informationen zum Selbststudium an.
Wir denken darüber nach, dieses Angebot auch in Zukunft zu wiederholen.
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