Im diesem Oktober liegt der Aufstand im Vernichtungslager Sobibor 75 Jahre zurück. Da die Einsatzgruppen im Rußlandfeldzug nicht alle Juden ermordet hatten, sollte das mit der „Aktion Reinhardt“ auf Befehl Himmlers im Juli 1942 nachgeholt werden. Dazu wurden systematisch alle Juden, derer man in Osteuropa habhaft werden konnte, in die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka gebracht. Dabei ließen sich die Menschen keineswegs „wie Lämmer zur Schlachtbank führen“, wie immer wieder kolportiert wird. Widerstand und Aufstände hatte es unter anderem in Auschwitz und Treblinka gegeben, so auch am 14. Oktober 1943 in Sobibor. Mit einer List wurden der Lagerleiter und der Kommandeur der ukrainischen Wachleute liquidiert. Danach versuchten die Häftlinge durch das aufgebrochene Tor aus dem Lager zu fliehen. Unter den Schüssen der Wachmannschaften gelang aber nur 53 der 550 Häftlinge die Flucht.
Aleksandr Petscherski hat dieses Ereignis in einem jetzt erst erschienen Bericht beschrieben.
Ernst Reuss schrieb dazu am 23. Mai 2018 im Tagesspiegel.
Aleksandr Petscherski: Bericht über den Aufstand in Sobibor (herausgegeben und übersetzt von Ingrid Damerow, mit einem Beitrag von Stephan Lehnstaedt), Metropol Verlag Berlin, 2018.
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