ELES – 10 Jahre jüdische Begabtenförderung

Ehrlich . . . . . . schon 10 Jahre??? – TAL

Rolf Brockschmidt würdigt im Tagesspiegel vom 1. Oktober 2019 das zehnjährige Bestehen von ELES, dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk für jüdische Studenten. Insbesondere erwähnenswert fand ich die enge Kooperation mit dem muslimischen Studienwerk Avicenna, die ich selbst bei einem Podiumsgespräch der beiden Geschäftsführer, Jo Frank und Hakan Tosuner, auf dem ersten Jüdischen Zukunftskongreß 2018 beobachten konnte. Es war beeindruckend, wie freundschaftlich beide ihre Zusammenarbeit beim Aufbau des muslimischen Studentenverbands schilderten. Jetzt haben beide einen jüdisch-muslimischen Thinktank „Karov – Quareb“ ins Leben gerufen, um gemeinsame Projekte zu entwickeln und weiteres, gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen.

Jo Frank und Hakan Tosuner auf dem ersten Jüdischen Zukunftskongreß 2018 – TAL

ELES ist weiterhin kreativ. So wurde vor vier Jahren ein Programm zu “ Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch“ ins Leben gerufen und jetzt auf europäischer Ebene erweitert. Außerdem gibt es seit kurzem das Kunstprogramm DAGESH, das auch Preise für entsprechende studentische Arbeiten vergibt.
Besonders unterstützenswert halte ich die jüdisch-muslimische Kooperation hier, die einen wichtigen Kontrast zu Stimmen darstellt, die bei der Ausstellung „Welcome to Jerusalem“ die zu geringe „Jüdischkeit“ beklagt haben. Auch hebt sie sich wohltuend von der aktuellen israelischen Politik ab, die eher zu einer Diskriminierung der arabischen Bevölkerung in Israel führt.
Avicenna, Namensgeber für das muslimische Begabtenwerk ist ein persischer Arzt und Universalgelehrter um 1000 n. Chr. vergleichbar mit dem jüdischen Arzt und Universalgelehrten Moses Maimonides im 12. Jahrhundert n. Chr.. Ernst Luwig Ehrlichs Leben weist Berührungspunkte mit Moabit auf.
TOL-