Erst der Brandanschlag auf die Synagoge in Duluth / Minnesota hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es auch dort eine jüdische Gemeinde von Adass Jisroel gibt, die in diesem Fall von litauischen Juden 1886 gegründet wurde. Bereits 1869 hatte sich in Duluth eine erste Reformgemeinde aus deutschen und ungarischen Juden gebildet. Mit der sich dort entwickelnden Eisen- und Stahlindustrie bildete die Stadt einen Anziehungspunkt für orthodoxe Juden aus Osteuropa, die der Verfolgung in Ihrer Heimat entkommen wollten. Neben Adass Jsroel wurden weitere orthodoxe Gemeinden gegründet, sie blieb aber die bedeutendste.
Das Feuer, das am 9.September 2019 von einer Sukkot, einem Bau für das Laubhüttenfest, auf die die Synagoge übergriff, zerstörte den 1901 weitgehend aus Holz errichteten Bau fast vollständig. Es wurde ein Verdächtiger festgenommen. Die Untersuchungen waren am 15. September noch im Gange. Viele Politiker und gesellschaftliche Gruppen der Stadt und aus Minnesota äußerten ihre Bestürzung und versprachen der Gemeinde Unterstützung.
Dieser mögliche Anschlag wurde in eine Reihe mit dem Anschlag auf die Synagoge in Pittsburgh gestellt, aber auch mit dem von 2017 auf eine Moschee in Bloomington / Minn., dem von 2015 auf eine afro-amerikanische Kirche in Charleston/S.C. und dem von 2012 auf einen Sikh Tempel in Wisconsin. Die Gemeinde fühlt sich massiv verunsichert durch ein Klima von Antisemitismus und Bigotterie in der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation.
Mitch Smith berichtete unter dem 15. September 2019 davon in der New York Times.
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