Der Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz haben mit der Ausstellung „Ausgeblendet“ eine wichtige und sehenswerte Ausstellung geschaffen.
Teile der Austellung waren bereits 2017 im Haus der Wannsee-Konferenz und der Topographie des Terrors und 2020 beim Bundesverbandes der deutschen Banken in der Burgstraße zu sehen. Ein Teil der Exponate ist ebenfalls in der Gedenkstätte SA Gefängnis Papestraße zu finden. Jetzt ist die Ausstellung mit ihrem Westberliner und Ostberliner Teil im Rathaus Tiergarten angekommen.
Die Ausstellung demonstriert eindrucksvoll, wie mühsam und gegen welche Widerstände sich eine öffentliche Erinnerungskultur in West-Berlin nur entwickeln konnte. Beispiele in Tiergarten sind die Gedenktafel für die Vermögensverwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg und die Geschichte des Gedenkortes Güterbahnhof Moabit. Gerade letztere hätte eine gute Ergänzung mit bezirklichem Bezug dargestellt. Aber auch der Blick auf die Erinnerungskultur in Ost-Berlin zeigt blinde Flecke vor und nach dem Mauerfall. Und läßt eine ganz andere Erzählung der jüngeren Zeitgeschichte entdecken.
Bei der Wichtigkeit der Ausstellung hätte man ihr eine etwas großzügigere Gestaltung gewünscht. Das ehemalige Dienstzimmer des Bezirksbürgermeister mit seinem Flair von 1937 wirkt doch beengend.
Trotzdem sollten Sie sich die Zeit für einen Ausstellungsbesuch nehmen. Sie ist noch bis zum 31. Juli 2020 im Rathaus Tiergarten ( 2. Stock ) zu sehen ( Mo – Fr 10 – 17 Uhr ).
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Ein Gedanke zu „„Ausgeblendet“, die Schwierigkeiten mit der Erinnerung“
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