Aschermittwoch und Vernissage

Das Innere der Parochialkirche mit Triumphkreuz. TAL

In einem eindrucksvolles Unternehmen werden zur Zeit zwölf große Bilder im Kirchenraum der Parochialkirche gezeigt. Als Erinnerung an ein altes und bekanntes Auferstehungsgemälde, das unweit vom augenblicklichen Ausstellungsort in der Grabkapelle für Johann Andreas Kraut in der Nikolaikirche durch Bomben im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen ist. An diese Kriegszeit erinnert ebenfalls das sparsam wieder aufgebaute und innen unverputzte Gebäude der Parochialkirche und das über dem Betrachter schwebende Triumphkreuz aus Eisenschrott.

Ausschnitt eines Fotos vom Auferstehungsgemälde aus der Krautkapelle. TAL

Diese verschiedenen Bezüge boten einen angemessenen Rahmen für die Aschermittwochsandacht, die die Pfarrer von St. Marien hier am 14. Februar 2024 abhielten. Ihr Aufruf zu Buße und Umkehr ging weit über die versammelte Gemeinde hinaus und bezog das aktuelle Weltgeschehen unmittelbar mit ein. Der Übergang zur anschließenden Vernissage gelang wie selbstverständlich. Die auch während der Andacht präsenten Bilder machten es dabei leicht.

Die Ausstellung in der Parochialkirche. TAL

Initiator und Kurator dieser Kunstinstallation ist Albrecht Henkys vom Stadtmuseum Berlin. Er gab die Anregung, das barocke Auferstehungsbild aus der Krautkapelle, im Krieg zerstört, jetzt von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern in zwölf Fassungen neu interpretieren zu lassen. Zuerst wurden die Bilder in den vergangenen Jahren nacheinander am historischen Ort in St. Nikolai gezeigt. Jetzt sind sie alle zwölf in der Parochialkirche versammelt gemeinsam zu betrachten. Eine Möglichkeit, vielfältigen Interpretationen und Assoziationen nachzugehen.
Termine für KünstlerInnengespräche und für Führungen unter www.marienkirche-berlin.de
Ausstellung bis zum 20. Mai in der Parochialkirche in Mitte.
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Sämtliche Bilder sind bei der Ausstellung in der Parochialkirche entstanden.

Lichtinstallation in der Parochialkirche. TAL