Das Witness Stone Projekt

https://witnessstonesproject.org/what-is-the-witness-stones-project/

Gunter Demnigs europaweites Kunstwerk der Stolpersteine hat die Begründer des Witness Stone Projekt in den USA zu einem ähnlichen Unternehmen angeregt. Hier stehen die Schicksale der AfroamerikanerInnen im Mittelpunkt.
Dennis Culliton unterrichtet als Lehrer an einer Middle School in Guilford in Connecticut / USA. Mehrere Jahre suchte er nach Wegen, seinen SchülerInnen die Geschichte der Sklaverei in den Neuenglandstaaten nahezubringen.
Doug Nygren, Psychotherapeut an derselben Schule, stellte sich vor, dass das Model der Stolpersteine eine gute Möglichkeit sei, an die Orte und Lebensumstände der amerikanischen Sklaven zu erinnern. Mit Zustimmung von Gunter Demnig war damit 2017 das Witness Stone Projekt geboren. In der Guilford Middle School erhielt der erste Jahrgang einen umfassenden Einblick, wie die afroamerikanischen Familien als Sklaven in den Neuenglandstaaten lebten, arbeiteten und ihre Religion ausübten. Mittlerweile ist dieses Projekt von weiteren Schulen in Connecticut, aber auch in Massachusetts und New Jersey übernommen worden.

“Only by coming to terms with history can we free ourselves to create a more just world.”
Drew Gilpin Faust, President Emerita, Harvard University


Hier schafft es ein neues Bewußtsein dafür, dass die Sklaverei nicht nur in den amerikanischen Südstaaten eine wichtige Grundlage der Wirtschaft sondern auch im Norden der USA gängig war. Erstmals setzen sich auch kleine Gemeinden mit diesem Teil ihrer Geschichte auseinander. Die Menschen begreifen so die Ursprünge des herschenden systemischen Rassismus. Wie als Beweis dafür registriert die AntiDefamation League dort eine sprunghafte Zunahme von rechtsradikaler Propaganda.
Im Tagesspiegel vom 27. Juni 2021 ist dazu ein Artikel von Don Snyder erschienen, Malte Lehming hat ihn übersetzt.

Einen anderen Weg, auf den aktuellen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft aufmerksam zu machen, wählen drei medial erfahrene Frauen, die Producerin Yvette Lee Bowser, die Regisseurin Millicent Shelton und die Drehbuch autorin Leigh Davenport. Sie zeigen als People of Colour das Leben von arrivierten Frauen in Harlem. Sex in the City lässt grüßen. In den Dialogen und Handlungen aber haben sie immer wieder Sequenzen eingebaut, die die Betrachter innehalten lassen, zum Nachdenken anregen. Hinweise auf nach wie vor virulente Spannungen und Konflikte unter der glänzenden Oberfläche.
Jan Freitag berichtet im Tagesspiegel vom 17.05.2021 über die neue Serie „Run the World“ in Starzplay
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