Statt eines Denkmals ein Ort der Aufklärung

Besetzung einer Ortschaft in Rußland Juni 1941.
Bundesarchiv, Fotograf Bauer

In der Diskussion um den Charakter eines Mahnmals, dass an die Opfer des verbrecherischen Angriffskriegs auf Deutschlands Nachbarn im Osten, insbesondere an Polen, erinnern soll, lehnt Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, eine „Nationalisierung“ der Opfer ab. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten, fordert stattdessen einen Ort der Begegnung und Auseinandersetzung. Peter Jahn, ehemaliger Direktor des Museums Karlshorst, richtet seinen Blick über Polen hinaus auf die Opfer in der besetzten Sowjetunion, wie die in Leningrad und Weißrußland. Michael Wildt von der Humboldt-Universität fordert ebenfalls einen umfassenden Ansatz und will auch das Zusammenspiel zwischen Aggressoren und einheimischen Kollaborateuren miteinbezogen wissen. Nach Peter Jahn dürfen auch Massaker, wie das von Katyn nicht unerwähnt bleiben.
Alle sind sich darin einig, dass hier weniger ein weiteres Denkmal benötigt wird als ein Ort der umfassenden Aufklärung.
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