Ronald S. Lauder : In großer Sorge um Israel

Ronald S. Lauder ( 29. Januar 2008 ) – Quelle und Fotograf Michael Thaidigsmann –
Gemeinfrei

In der New York Times vom 13.August 2018 bringt Ronald S. Lauder als langjähriger Präsident des Jüdischen Weltkongress seine anhaltende Sorge über die Ausrichtung der aktuellen Regierungspolitik Israels zum Ausdruck. Er verweist auf die veränderten Gebetsregeln an der Tempelmauer, an die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren und vor allem auf das im In- und Ausland umstrittene Gesetz, das den jüdischen Charakter Israels betont, aber gleichzeitig die Minderheiten im Land zu Bürgern zweiter Klasse macht. Auch das tägliche Leben wird zunehmend mehr von der Minderheit der Orthodoxen bestimmt. Die Grundprinzipien Israels, als der ersten und einzigen Demokratie im Nahen Osten, die Einhaltung von Freiheit, Gleichheit und die Beachtung der Menschenrechte werden damit gefährdet. Diese neuen Gesetze führen in Israel zu Polarisation und Konflikten, im Ausland zu Ablehnung und Distanz, sie schwächen das Land eher, als daß sie es stärken, sie stellen seinen sozialen Zusammenhalt, seinen wirtschaftlichen Erfolg und sein internationales Ansehen in Frage.
Zwei Dinge liegen Lauder besonders am Herzen : Er befürchtet, daß die aktuelle israelische Politik die amerikanische Jugend jüdischen Glaubens die Verbindung zu Israel und zu jüdischen Institutionen nicht mehr als zwingend geboten einschätzen läßt. Damit würden sie sich nicht mehr gegen die die israel-kritische BDS stellen, Israel nicht mehr in Washington unterstützen und auch Israel nicht mehr als strategischen Rückhalt dienen. Zum Zweiten verwahrt er sich dagegen, daß die Orthodoxen als eine radikale Minderheit unter Juden den Zusammenhalt des vielfältigen Judentums in der Welt gefährden.
Er fordert deshalb die israelische Regierung dazu auf, ihre Politik und Gesetzgebung auf Grund der breiten Proteste noch einmal zu überdenken. Mit dem jetzigen Erscheinungsbild Israels kann er sich nicht identifizieren.

Am 15. August 2018 druckt die New York Times eine Erwiderung  Naftalis Bennett ab, er ist derzeit Minister für Bildung und Angelegenheiten der Diaspora und Vorsitzender der Partei „Unser jüdisches Haus“, die die Interessen der Orthodoxen in der Regierung Netanjahu vertritt. Er geht wenig auf die verschiedenen Feststellungen Lauders ein, argumentiert ungenau und im Vergleich zu Lauder wenig überzeugend.

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