Zu diesem Thema berichtet der Tagesspiegel am 16. Juli 2018 über ein Interview mit der Linguistin Elisabeth Wehling, die seit über zehn Jahren zusammen mit George Lakoff an der Universität von Berkeley zum Thema politisches Framing forscht. Aktuell gerät dieser Begriff wieder in die politische Diskussion, seitdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Vorfeld der dortigen Landtagswahlen das böse Wort vom „Asyltourismus“ fallen ließ – oder bewußt geprägt hat?
Frau Wehling beschreibt eindrucksvoll, daß unsere neuronale Struktur es nicht möglich macht, sich gegen die Verknüpfung von Worten mit dazugehörigen Bildern zu wehren.Wir müssen uns aber dessen bewußt sein. Umso mehr trägt der Verantwortung, der solche Worte prägt und über die Medien verbreitet. Denn auch das kann Gewalt auslösen und stellt somit eine Form von Gewalt dar. Ein Beispiel dazu aus unserer jüngeren Geschichte bietet die Sprache der Nationalsozialisten im Umgang mit den Juden, die den Holokaust sprachlich vorwegnahm.
-TOL
George Lakoff und Elisabeth Wehling: Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht. Carl Auer-Verlag, 184 Seiten,
2 Gedanken zu „Sprache als Waffe – Beispiel „Asyltourismus““
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