Seit Anfang der Woche haben die bereits seit einem Vierteljahr angekündigten Bauarbeiten am Gedenkort Synagoge Levetzowstraße begonnen. 2011 hatte das Bezirksamt ohne die Architekten des Gedenkortes zu benachrichtigen oder auch nur deren Rechte in Erwägung zu ziehen, die umfangreiche Hainbuchenhecke als Teil des Gesamtkunstwerks abgeholzt.
Das nachgereichte Argument lautete. . .man hätte Sichtfreiheit auf den dahinterliegenden Spielplatz herstellen müssen. . . der war aber gut von der Jagowstraße einsehbar.
In dieser Angelegenheit angeschrieben reagierte das Bezirksamt Mitte schließlich nach vier Jahren. Weitere vier Jahre brauchte es, bis sich das Bezirksamt dazu bequemte, die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands zu versprechen.
Jetzt ist vorgesehen, die Hainbuchenhecke wieder herzustellen. Sie diente dazu, den Eindruck der nördlichen Synagogenfassade zu vermitteln. Das Abbild des Güterwagens steht am Ort des ursprünglichen Hauptportals.
Auch die Kletterwand, die vollkommen unpassend direkt hinter der Flammenwand errichtet worden war, wird wieder abgerissen. Sie hatte den Eindruck des Kunstwerk, insbesondere der Flammenwand, erheblich beeinträchtigt.
Leider hat das Bezirkamt dem Architekten Theseus Bappert, der maßgeblich an der Errichtung dieses Kunstwerks beteiligt gewesen ist, nicht die jetzige Bauleitung übertragen. Das wäre nach der Vorgeschichte eigentlich selbstverständlich gewesen.
Die Bauarbeiten sollen bis zum 9.11.2019 abgeschlossen sein, damit der Bezirk seine diesjährige Gedenkzeremonie zur „Reichkristallnacht“ dort abhalten kann. Ob dort auch selbstkritische Worte fallen?
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Ein Gedanke zu „Gedenkort Synagoge Levetzowstraße – zweiter Anlauf“
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