Die letzten Zeitzeugen – unwiderruflich

Marko Feingold 22. April 2015 in der Salzburger Synagoge
Qelle und Fotograf Werner100359 – unter CC BY-SA 4.0

Marko Feingold ist am 19.September 2019 im Alter von 106 Jahren gestorben. Als Überlebender von vier Konzentrationslagern ist er nicht müde geworden, seine Zuhörer immer wieder zum Kampf für demokratische Verhältnisse und gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit aufzurufen. Genauso beharrlich hat er seine Erfahrungen im KZ Buchenwald gegenüber der anderslautenden offiziellen Geschichtsschreibung der DDR mitgeteilt und verteidigt. Nach seiner Aussage hat er nur mit viel Glück Buchenwald überlebt, obwohl er Jude und kein Kommunist war. Er hat die illegale kommunistische Lagerorganisation immer wieder angeklagt, ihre eigenen Parteigänger um den Preis von jüdischen Opfern geschützt zu haben. Wahrscheinlich mit dem stillschweigenden Einverständnis der SS-Lagerleitung. Die heroischen Erzählungen in der kommunistischen Nachkriegsgeschichte hat er als Fiktion bezeichnet. Ebenso kritisch ging er mit der östereichischen Nachkriegsgeschichte um, mit dem vermeintlichen Opferstatus als „erstem besetzten Land“ in Europa.
Er hat bis zu seinem Tod in Salzburg gelebt und war dort mehrmals der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.
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