Auch die Polizei hat jetzt einen Antisemitismusbeauftragten

Der erst kürzlich ernannte Antisemitismusbeauftragte der Berliner Polizei, Wolfram Pemp, hat in einer internen Email alle seine Kolleginnen und Kollegen auf die kommenden jüdischen Feiertage hingewiesen (mit Datum und Dauer entsprechend Sonnenaufgang und -untergang). Dabei hat er die Empfehlung ausgesprochen, an diesen Tagen besonders aufmerksam und sensibel zu sein.
Es freut einen, wenn die Exekutive sich um den Schutz von Religionen bemüht. Ich könnte mir vorstellen, dass es Polizisten dabei zum besseren Verständnis helfen würde, mehr über den Anlaß dieser Feiertage zu erfahren. Die Nordrhein-Westfälische Landesverwaltung hat einen sehr informativen interreligiösen Kalender herausgegeben, der sich auf Jüdische Feiertage aber auch auf die von Christen (evangelisch, katholisch, orthodox, armenisch, syrisch und koptisch), von Muslimen, Aleviten, Jesiden, Bahai, Buddhisten und Hindus bezieht. Zu den jeweiligen Feiertagen gibt der Kalender auch nähere Erklärungen.

Wie wir regelmäßig erfahren müssen, richten sich menschenfeindliche Angriffe nicht nur gegen eine Religion oder eine Minderheit. Ereignisse wie in Christchurch, Pittsburgh, Charleston und Colombo stehen dafür. Deshalb wäre zu überlegen, ob es nicht besser Menschen in den unterschiedlichen Institutionen gäbe, die generell auf das Auftreten von jeder Form von Menschenfeindlichkeit achteten und ihre Umgebung dafür sensibilisierten. Gleichzeitig gehören dazu eigene Erfahrungen mit Minderheiten, die Vorurteile ausräumen helfen, zB. in einem ethnisch und religiös gemischten Kollegenkreis.
TOL-

. . . . . . . . . alles Menschen!