Wie schnell wird falschen Beschuldigungen geglaubt?
Wie ungeprüft werden Meldungen auch in vermeintlich seriösen Medien verbreitet?
Wie wenig nehmen Politiker ihre Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit wahr?
Diesen Fragen geht Mely Kiyak in ihrer aktuellen Theaterkolumne „Skandale Randale“ nach. Ob es sich um die vermeintlichen, skandalösen Rechtsbrüche in der Bremer Außenstelle des BAMF handelte – dort sollen Aufenthaltsgenehmigungen sozusagen auf Wunsch über den Ladentisch geschoben worden sein – oder um Zusammenrottungen von jungen Nordafrikanern im Düsseldorfer Rheinbad – die den Überwachungskameras aber vollkommen entgangen waren – . . . . jedesmal ergab sich beim genaueren Hinsehen die Haltlosigkeit der Verwürfe. Auch die von Politikern und dem damaligen Präsidenten des Verfassungsschutzes Maaßen in Frage gestellte Jagd auf Migranten in Chemnitz war verabredet. Untersuchungen des Landeskriminalamtes Sachsen haben Beweise dafür gefunden.
Diese Beispiele sollten allen Schnell-Sprechern und Laut-sprechern zu denken geben. Denn auch so kann man rassistische Denkweisen fördern. Mely Kiyak ist zu danken, dass sie den drei Fällen noch einmal nachgegangen ist. Dementis und Richtigstellungen finden hinterher kaum noch die nötige Aufmerksamkeit.
art-