Dieses Mal traf sich der Runde Tisch am 18. Januar 2023 am Gleis 69. Dabei war auch der unmittelbare Eindruck vom desolaten Zustand der Deportationsrampe wichtig. Die Ausdehnung der Deportationsrampe über 140 Meter erfassten etliche der TeilnehmerInnen hier zum ersten Mal. Ebenso wurde erst vor Ort die schwierige Grundstückslage der Rampe über mehrere Flurstücke deutlich. Ebenso ließen sich hier auch die Anforderungen des Denkmalschutzes für das weitere Vorgehen erklären. Verständlich wurde jetzt auch, mit welcher Dominanz die Zufahrt zu Lidl von der Ellen-Epstein-Straße in die Erkennbarkeit der Deportationsrampe eingreift.
Vor Ort wurde auch deutlich, dass der Gedenkort weder von der Ellen-Epstein-Straße noch von der Quitzowstraße als solcher erkennbar ist und dringend eine baldige Kennzeichnung erfordert. Unstrittig ist auch, das deshalb eine Open-Air-Ausstellung wegen der notwendigen Aufenthaltsqualität nur im Bereich der Quitzowstraße sinnvoll ist.
Nach diesem unmittelbaren Eindruck nahmen die VertreterInnen der verschiedenen Verwaltungen und die anderen Beteiligten gern das Angebot von Frau Schmidthals, Lehrerin in der gegenüberliegenden Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, an, hier die Sitzung in einem reservierten Raum fortzusetzen. Dort wurden noch einmal die Dringlichkeit einer baldigen Intervention für den substantiellen Erhalt der Deportationsrampe festgestellt. Dazu muss als erster Schritt die schon lange geforderte Machbarkeitsstudie erstellt werden. Die Finanzierung ist von Seiten des BA Mitte beantragt. Zeitnah muss die angesprochene Beschilderung des Gedenkortes erfolgen, unabhängig von gesamtstädtischen Kennzeichnungssystemen. Denn diese werden nur langfristig umgesetzt.
Außerdem wurde im Zusammenhang mit Bildungsarbeit und Besuchergruppen die Notwendigkeit eines Ortes angesprochen, an dem diese Arbeit unter angemessenen Bedingungen möglich ist. Als späterer Schritt sollte dann auch der Zusammenhang mit der ehmaligen Synagoge Levetzowstraße und anderen Orten des Deportationsgeschehen hergestellt werden.
Die Fortsetzung des Runden Tisches wird jetzt erst nach den Berliner Wahlen Ende Februar sinnvoll sein. Dann ist ein politisches Signal für die Machbarkeitsstudie notwendig, die jetzt dringend in nächster Zeit benötigt wird.
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