Als Besucher des Kopenhagener Nationalmuseums lernt man unerwartet Dänemark als Kolonialherren kennen. Ja, das dänische Königreich war nicht nur eine alte und starke Seemacht, es besaß auch verschiedene Handelsniederlassungen und Stützpunkte im heutigen Ghana und an der Küste des indischen Subkontinentes, ebenso hatte es koloniale Besitzungen in der Karibik. Dort wurden mit Sklaven Zuckerrohr- und Baumwollplantagen betrieben.



Marie war die Tochter des Malers. Neky war die Nanny in der Familie des Marineoffiziers Dahlerup, der in den westindischen Kolonien Dänemarks gedient hatte und mit dem Maler befreundet war. Über Neky und ihr Leben ist nichts bekannt.
Wenig bekannt ist ebenfalls das koloniale Verhältnis unseres Nachbarn zu den Faröer Inseln, zu Island und Grönland.

Die folgenden Poster stammen aus dem Nationalmuseum Kopenhagen .





Erst durch übergriffige Verlautbarungen durch den augenblicklichen amerikanischen Präsidenten und seine wiederholten Ansprüche auf Grönland hat diese größte Insel der Welt jetzt öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Jetzt wurden auch dänische Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Inuit, der indigenen Bevölkerung dort, bekannt. So wurde eine Gruppe von Inuit-Kindern zwangsweise nach Dänemark gebracht und versucht, sie in die dänische Lebensweise einzugliedern. Jungen Mädchen wurde in den sechziger und siebziger Jahren zwangsweise Spiralen zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt. So sollte ein übermäßiges Wachstum dieser Bevölkerungsgruppe verhindert werden. Die Betroffenen strengen jetzt Klagen gegen den dänischen Staat an.
Auch wenn Grönland seit 1953 als dänische Provinz firmiert und mittlerweile über ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung verfügt, besteht weiterhin eine deutliche wirtschaftliche und außenpolitische Abhängigkeit vom Königreich. Erst die befremdenden amerikanische Ansprüche haben deutlich gemacht, dass sich Dänemark durch seine unkluge und unsensible Politik in eine ungünstige politische Position manövriert hat. Mit den aktuellen Wahlergebnissen zeigen die Grönländer ein abgewogenes und selbstbewusstes Verhalten, was auch eine kluge Politik Europas gegenüber diesem strategisch immer wichtiger werdenden Land erfordert.
red-