Wir hatten bereits über die kritische Betrachtung zur Staatsbibliothek im baunetz-Newsletter berichtet. Dort setzt sich Nikolaus Bernau mit der Aufarbeitung der Geschichte in dieser Institution auseinander. Ähnlich berichtet Amory Burchard im Tagesspiegel über die Staatsbibliothek. Bei einem Besuch im Museumsbereich der Staatsbibliothek fanden wir diese Beobachtungen teilweise bestätigt. Zwischen historischen Exponaten aus unterschiedlichen Epochen finden sich auch Zeugnisse aus der NS-Zeit, einzelne, knapp erklärt, auch in den Zusammenhang mit der damaligen Tätigkeit der Staatsbibliothek gestellt.
Warum die Staatsbibliothek mit ihrem nicht ganz kleinen Mitarbeiterstab, der auch in historischen Recherchen nicht ungeübt sein wird, bei weitergehenden Nachforschungen zu ihren jüdischen MitarbeiterInnen aber auf einen pensionierten Lehrer zurückgreifen muss, erschließt sich einem nicht. Der Studienrat Michael Wolff aus Bernau war von sich aus auf die Staatsbibliothek zugegangen und hatte angeboten, diese Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen. Als erstes Ergebnis hat jetzt die Verlegung von neun Stolpersteinen stattgefunden. Alle, an die damit erinnert werden soll, hatten Ihren Arbeitsplatz in der Staatsbibliothek auf Grund ihrer Jüdischkeit verloren. TOL-