Das Haus Brückenallee 33 – ein deutsches Kaleidoskop. Die Ausstellung ist eröffnet.

Schnurgerade führte die alte Brückenallee von der Moabiter Brücke Altonaer Straße. Heute schlängelt sich stattdessen die Bartningallee auf verändertem Weg zum Hansaplatz. Der Betrachter der verschiedenen Stadtpläne hat Mühe, vor seinen Augen das alte Stadtbild wieder aufleben zu lassen. Wir unternehmen in unserer Ausstellung den Versuch und zeigen, wo das Haus Brückenallee 33 einmal stand.
Wir erzählen von den unterschiedlichen Menschen, die hier gewohnt haben. Miteinander, nacheinander. Und ihre Lebensläufe ergeben, zusammen betrachtet, ein vielfältiges Bild der deutschen Geschichte. Vom Kaiserreich, national und imperial, über die Weimarer Republik, bunt und widersprüchlich, bis zum Dritten Reich, menschenfeindlich und kulturzerstörerisch. Es hinterließ ein beschädigtes Europa und führte zur Vernichtung des assimilierten deutschen und des vielfältigen europäischen Judentums.

Interessierte Gäste. ROT
Thomas Abel begrüßt für Gleis 69 e.V. die Gäste. ROT

Heute konnten wir die Ausstellung in der Hansabibliothek einem zahlreich erschienenen und interessierten Publikum präsentieren. Wir freuten uns, dass sich die Gäste von der Art der Präsentation auch angesprochen zeigten. Aufmerksam ließen sie sich von Prof. Schlör die Lebensgeschichte der Familie Freudenheim erläutern und an den Begriff der Heimat heranführen. Er weist gerade für die jüdische Diaspora sehr unterschiedliche Aspekte auf. Mit dieser Vorgabe las sich dann das Manuskript von Ernst Freudenheim deutlich vielschichtiger.

Tom Freudenheim und Joachim Schlör. ROT


Prof. Joachim Schlör war als Kulturwissenschaftler langjähriger Leiter des Parkes Institut der Universität Southampton.

Tom, Leslie und Sascha Freudenheim. ROT

Besonders gefreut hat uns, dass Tom Freudenheim, als Sohn von Ernst Freudenheim, die Eröffnung zum Anlass genommen hat, mit seinem Sohn nach Berlin zu kommen. Er lebt jetzt in New York und war Ende der neunziger Jahre in Berlin als stellvertretender Direktor im Jüdischen Museum tätig

Bei dem angenehm warmen Wetter konnten wir den bemerkenswert schönen Innenhof der Hansabibliothek nutzen, sodass die Gespräche dort noch lange weitergingen, bis sich die Gäste schließlich zufrieden verabschiedeten.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2024 in der Hansabibliothek zu sehen.
Altonaer Str. 15, 10557 Berlin. U9 Hansaplatz.
Geöffnet: Mo, Fr 13 – 19.30 Uhr ; Di, Mi, Do 12 – 18 Uhr ; Sa 10 – 14 Uhr.
Eintritt frei.

Wer sich noch einmal Texte und Bilder ansehen möchte, hat hier die Gelegenheit:
https://gleis69.de/ausstellungen/das-haus-brueckenallee-33-ein-deutsches-kaleidoskop
-art.

Da wir bereits mehrmals auf die Einführung von Prof. Schlör angesprochen worden sind, eröffentlichen wir hier seinen Text.