Zwei Protagonisten aus Tarnow

Adam Bartosz und Gerald Vineberg halten die Erinnerung an jüdische Geschichte in Tarnow wach.

Gerald Vineberg und Adam Bartosz
beim Gedenken an den Massengräbern im Wald von Buczyna 2019. TAL

Beschäftigt man sich mit der jüdischen Geschichte Tarnows, stößt man immer wieder auf zwei Protagonisten, die sie heute wachhalten.
Adam Bartosz leitete viele Jahre (1980 bis 2012) das regionale Museum Tarnow. Er hat sich sehr für die weitgehende Umgestaltung und Restaurierung des Museum engagiert, vor allem in den zentralen Gebäuden am Rynek .

Regionales Museum am Rynek von Tarnow 2020. TAL

Außerdem ist es ihm in erster Linie zu verdanken, dass 2019 die Restaurierung großer Teile des jüdischen Friedhofs abgeschlossen werden konnte. Die aus diesem Anlass zahlreich besuchten Veranstaltungen belegten die Wichtigkeit des ältesten und größten jüdischen Friedhofs in Südostpolen.

Spendenaufruf zur Restauration des jüdischen Friedhof in Tarnow 2018. TAL


Wie Bartosz jetzt uns in einem Gespräch berichtete, gab er auch den Anstoß für die Neueinrichtung des Friedhofs von Brzostek. Der war nach seiner Entweihung und Zerstörung während der deutschen Besatzung als Ackerland missbraucht worden.

Neu errichteter jüdischer Friedhof in Brzostek / Podkarparckie 2018. TAL


Inzwischen ist der Emeritus Vorsitzender des Kommitee für die Erhaltung des Jüdischen Erbe. In dieser Eigenschaft ist er zusammen mit Gerald Vineberg an der jährlichen Ausrichtung des „Galicjaner Sztetl“ beteiligt, einer Veranstaltung zum jüdischen Leben in Galizien, die seit 1996 stattfindet.

Plakat zum Galicjaner Sztetl 2019. TAL
Gerald Vineberg und Adam Bartosz
2019
bei einer Kranzniederlegung an den Massengräbern im Wald von Buczyna. TAL

Sie schließt auch regelmäßig das Gedenken an den Massengräbern im Wald von Buczyna ein. Es wird von Repräsentanten der Stadt und der Woiwodschaft, der Jüdischen Gemeinschaft in Polen und zahlreichen ausländischen Gästen besucht.
Bei antisemitischen Vorfällen wie 2019 meldet er sich deutlich zu Wort.

Café „Nosh“ in der ul.Walowa, Tarnow 2018. TAL


Gerald Vineberg hat vor einigen Jahren das koschere Café „Nosh“ in der ul.Walowa gegründet. Dort bietet er den regelmäßig Tarnow besuchenden jüdischen Gästen koscheres Essen. Er ist maßgeblich an der Gestaltung des Festivals „Galicjaner Sztetl“ beteiligt, veranstaltet Konzerte an der „Bima“, dem Ort der zerstörten alten Synagoge, und sorgt bei größeren Veranstaltungen in diesem Zusammenhang für das Catering.

Die Bima der alten Synagoge von Tarnow 2013. TAL
Das neue Büro des Kommitee für die Erhaltung des Jüdischen Erbe am Plac Rybny. Aus: http://kirkut-tarnow.pl/tag/adam-bartosz/
Gerald Vineberg und Adam Bartosz am 26. Mai 2017 bei der Eröffnung des neuen Büro des Kommitee für die Erhaltung des Jüdischen Erbe. Aus: http://kirkut-tarnow.pl/tag/adam-bartosz/


Zwei Männer, die sich engagiert um die Erinnerung an jüdisches Leben in Tarnow kümmern.
art-