Auch wenn der Beitrag von Malte Lehming im Tagesspiegel vom 2. Mai 2019 unter der Überschrift „Mörderischer Wahn“ schon etwas zurückliegt, hat er doch nichts von seiner Aktualiät verloren. Lehming beschreibt, wie wir uns langsam daran gewöhnen,daß Religionsgemeinschaften und Gotteshäuser zunehmend ins Fadenkreuz von menschenfeindlich agierenden Gruppen und Einzeltätern geraten. Gleichgültig, ob es sich um Moscheen, Synagogen oder Kirchen handelt, gleichgültig ob die Opfer amerikanische Juden, afro-amerikanische und singhalesische Christen oder kanadische und neuseeländische Muslime sind. Auch in Berlin können wir Angriffe auf alle Religionsgruppen beobachten. Lehming warnt zu Recht davor, eine Opferhierarchie zu errichten. Damit würde das einigende Moment dieses menschenfeindlichen Terrors übersehen. Stattdessen sollte das Ziel in einer großen Ökomene der Weltreligionen bestehen. Als ein Versuch in diese Richtung beschreibt er den Dialog von Papst Franziskus mit dem Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmed al Tayyeb. Ähnliche Signale waren auch bei dem Attentat auf die Synagoge in Pittsburgh/USA und auf die Moscheen in Christchurch/NZ zu hören.
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