Das Fluchtziel Shanghai bot Ende 1938 nach der „Reichskristallnacht“ für viele deutsche Juden die einzige Möglichkeit, sich außerhalb von Deutschland ohne ein Visum in Sicherheit zu bringen. Ca. 20 000 Menschen gingen diesen Weg und überlebten dort unter japanischer Besatzung und schwierigsten Lebensbedingungen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Darüber ist viel geschrieben und berichtet worden. Aber es gab noch einen zweiten Fluchtort in China, Kunming im Südwesten des Landes, unweit von der zeitweise heftig umkämpften Burmastraße. Hierher retteten sich drei Berliner Familien, die durch berufliche und familiäre Verbindungen hier unterkommen konnten. Aber als die Kampfhandlungen, Bombenangriffe der japanischen Luftwaffe, zunahmen, mussten sie wie auch die übrige Bevölkerung ihre Zuflucht in Dörfern auf dem umliegenden Land suchen. Mit harter Arbeit sicherten sie ihr Überleben und fanden dabei gleichzeitig Verständnis und Hilfe bei der einheimischen Bevölkerung. Die Bindung ging soweit, daß einer der damaligen deutschen Flüchtlinge bei seinem Besuch 2011 in „seinem “ chinesischen Dorf von zwei Einheimischen wiedererkannt und angesprochen wurde.
Eine Frau aus dieser Gruppe Berliner Juden kehrte 1949 nach Berlin zurück.
TOL-