Fünf Jahre nach George Floyd

In den letzten Jahren hat es eine erfreuliche Veränderung in der Wahrnehmung der afroamerikanischen Geschichte gegeben. So sind Museen entstanden, die den Vorkämpferinnen der Freiheit und Gleichberechtigung für AfroamerikanerInnen gewidmet sind , wie in Macon Harriet Tubman und in Montgomery Rosa Parks.

Daneben entstanden Museen in Washington DC und New Orleans, die mit modernen medialen Mitteln die gesamte Geschichte der Afroamerikaner in den USA darstellen.

Gesehen im Old Slave Mart Museum (Charleston SC.) TAL

Sie zeigen unter anderem die Schrecken des Sklavenhandels, die Herabwürdigung der Menschen als Handelsware und Produktionsmittel und die Plantagenwirtschaft, die unter Ausnutzung der Sklaven große Vermögen schuf. Unter ihren Nutznießern sind auch Gründerpersönlichkeiten der USA wie Georg Washington und Thomas Jefferson zu finden.

Gleichzeitig aber erfährt man hier vom unentwegten Kampf der AfroamerikanerInnen um Bildung, gesellschaftliche Anerkennung und sozialen Aufstieg.

Denkmal für Martin Luther King jr.in Washington DC. Es wurde erst 44 Jahre nach seiner Ermordung unter der Präsidentschaft von Barack Obama errichtet. TAL

Eindrucksvoll und mutig ist ihr Kampf gegen Segregation mit allen zivilgesellschaftlichen Mitteln, der untrennbar mit dem Namen von Martin-Luther-King jr. verbunden ist. Auch wenn sich in vielen Städten des amerikanischen Südens Straßen mit seinem Namen schmücken, ist Rassismus weiterhin allgegenwärtig.

16th Street in Washington DC, im Hintergrund das Weiße Haus. Mai 2025. TAL

So wurde nach der Ermordung von George Floyd im Mai 2000 ein Teil der 16th Street in Washington DC mit dem Schriftzug BLACK LIVES MATTER versehen. Dieser Teil der Straße wurde in „Black Lives Matter Plaza“ umbenannt. Im März 2025 wurde die Stadt dazu gezwungen, dieses Zeichen des Respektes gegenüber seinen afroamerikanischen Bürgern zu zerstören. Der Stadt wäre anderenfalls ein Bundeszuschuss von 400 Millionen Dollar entzogen worden. Die 16th Street führt direkt auf das Weiße Haus zu. Heute ist von dem Zeichen des Respektes nichts mehr zu sehen – nur, wenn man genau hinschaut, entdeckt man noch Farbunterschiede im Straßenbelag.

Auch in Minneapolis / Minnesota hat der Bürgermeister Schwierigkeiten, den Ort des Verbrechens angemessen zu gestalten. Das Parlament dieses Bundesstaates hat ihm gerade die Mittel für eine Bürgerbeteiligung abgelehnt.

Bei einem Besuch des National Museum of African American History and Culture in Washington DC äußerte der derzeitige amerikanische Präsident kürzlich heftige Kritik an dem sonst so gelobten Konzept und drang auf seine Veränderung.

Die Whitney Plantage am unteren Mississippi hat bei ihrem Ausstellungskonzept den Schwerpunkt auf den Einsatz von Sklaven beim Zuckerrohranbau gelegt. Damit nimmt sie eine Sonderstellung unter ähnlichen Orten ein. Ihr ist neulich ein dringend benötigter Bundeszuschuss verweigert worden. Ein Versuch gemeinsam mit anderen Institutionen diesen Abschnitt des Mississippi wegen seiner Geschichte der Plantagenwirtschaft als National Monument vom Innenministerium anzuerkennen lassen ist ebenfalls gescheitert.
So entsteht langsam ein Bild. . .
red-

Bild im National Museum of African American History and Culture in Washington DC gesehen. TAL